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Mycena inclinata (Fr.) Quél. 1872

Synonyme: Mycena inclinata var. albopilea Derbsch & Schmitt ad int.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Buntstieliger Helmling

Vorkommen:
An modrigen Eichenstrünken (Quercus), seltener auch an Wundstellen lebender Bäume, nach der Literatur auch an Edelkastanie (Castanea sativa), Esche (Fraxinus excelsior) und anderen Laubbäumen, gesellig und dicht büschelig, außerhalb des natürlichen Eichenareals selten, sonst verbreitet.
Im natürlichen Eichenareal weit verbreitet. In Südbayern nur vereinzelt, da Eichenwälder selten; scheint im Alpengebiet weitgehend zu fehlen.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 45 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 10-35 mm breit, jung kegelig-glockig, dann kegelig und etwas flacher, mitunter schwach und stumpf gebuckelt, glatt, etwas radial eingewachsen faserig und bis zum Scheitel durchscheinend gerieft, runzelig, grau- bis beigebraun mit dunkler bis schwärzlichbrauner Mitte und hellerem, wellig gekerbtem Rand, trocken heller beigebraun bis hell beige, schwach hygrophan, dünnfleischig.
Lamellen breit, jung weiß bis grauweißlich, alt oft mit rosa Ton, am Stiel ausgebuchtet angewachsen und mit einem kurzen Zahn herablaufend, Schneide glatt.
Stiel 3 bis 11 cm lang und 1 bis 3 mm dick, zylindrisch, glatt, gegen die Spitze schwach bepudert, schwach längsfaserig, mitunter verdreht, an der Spitze weißlich, abwärts zunehmend gelb- bis orangebraun, am Grund schwärzlichbraun, seidig glänzend, elastisch, hohl, Basis mitunter weißlich filzig.
Fleisch weißlich-bräunlich, mit ranzig-mehligem Geruch und mildem, mehl- bis gurkenartigem Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,1-10,9 x 5,6-6,3 µm, elliptisch, farblos und glatt, mit Tropfen, Sporenpulver cremefarben, amyloid.
Cheilozystiden zylindrisch bis keulig mit fingerförmigen Auswüchsen.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Mycena renati ist ähnlich, hat aber einen lebhafter braunen Hut und nitrösen Geruch. Sie kommt meist an Rotbuchen (Fagus sylvatica) in Bergwäldern vor. Alle übrigen, büschelig an Laubholz wachsenden Helmlinge haben weiße oder graue Stiele.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 342;
Kühner, Le Genre Mycena, S. 340;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.107A-B, S. 748ff;
Robich, Mycena d’Europa, S. 510ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch