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Mycena floridula (Fr.) Quél. 1877 ss. Kühner

Synonyme: Mycena mucronata Velen.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Selten in feuchten Laub- und Nadelwäldern, gelegentlich auch in Mooren zwischen Sphagnum.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1735) nur in Süddeutschland sehr zerstreut, häufiger beiderseits des Lechs, 1 Fund vom Kirchsee.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 7 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 1-1,5 cm breit, jung halbkugelig, dann glockig, konisch oder mehr oder weniger konvex, oft mit papillenförmigem Buckel, mitunter aber auch gestutzt mit zuletzt etwas aufgebogenem Rand; häufig, aber nicht immer, durchscheinend gerieft, aber nicht gerillt, jung lebhaft korallenrosa, dann lachsfarben, später auch zitron-lachsfarben bis blass zitronengelb, kahl, dünnfleischig.
Lamellen meist dichtstehend, etwas ungleich, am Grund lebhaft rosa oder korallenrot, dann entfärbend, fast durchscheinend, aufsteigend, alt etwas bauchig, am Stiel frei oder wenig ausgebuchtet angewachsen, mitunter queraderig oder auf den Flächen gerippt, Schneide unter der Lupe etwas bewimpert.
Stiel 3-6 cm lang und 1-2 mm dick, zylindrisch, mitunter längsstreifig und flachgedrückt, am Grund weißfilzig, sonst durchscheinend weiß oder creme, selten auch mit etwas Hutfarbe, aber stets viel blasser, glatt, nicht gestreift, kahl mit jung fein bereifter Spitze, brüchig, leicht röhrig oder hohl.
Fleisch geruch- und geschmacklos.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9,5 x 3,5-4 µm, elliptisch, mit Jod nicht blau. Sporenstaub weiß.
Cheilozystiden am Grund angeschwollen, lang verschmälert, selten 2-spaltig.

Bemerkungen:
Von Mycena adonis durch den nach Gelb entfärbenden Hut, größere Sporen und abweichende Zystidenform unterschieden. Miersch berichtet darüber hinaus kürzlich über erste deutsche Funde der ebenfalls nahestehenden Mycena aurantiidisca.
Für die Gruppe um Mycena adonis und Mycena floridula wurde nach molekularbiologischen Untersuchungen kürzlich die neue Gattung Atheniella aufgestellt (Redhead et al.). Sie wird von den Autoren der Familie der Marasmiaceae (Schwindlingsartige) zugerechnet.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Kühner, Le Genre Mycena, S. 553;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.49, S. 669f.;
Miersch, Mycol. Bav. 14, S. 13ff.;
Redhead/Moncalvo/Vilgalys/Desjardin/Perry, Index Fungorum 14: 1;
Robich, Mycena d’Europa, S. 39ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch