Startseite

Mycena diosma Krieglst. & Schwöbel 1982

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Duftender Rettich-Helmling

Vorkommen:
Einzel bis gesellig, auch büschelig in der Laubstreu von Buchenwäldern, vorzugsweise auf basischen Böden ab Juni bis Dezember. Die Verbreitung ist noch ungenügend bekannt.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, nur selten gemeldet, was vermutlich an der schwierigen Artabgrenzung zu den anderen Rettich-Helmlingsarten liegt.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 40 mm Durchmesser, jung konvex, später flacher mit papillierter
stumpf gebuckelter Mitte, Oberfläche glatt, ca. bis zur Hälfte durchscheinend gerieft, hygrophan, radialfaserig, feucht von violett über braunviolett bis grauviolett, glänzend,
trocken matt, hell rosaviolett bis beigerosa, konzentrisch gezont.
Lamellen am Stiel ausgebuchtet angewachsen, Schneiden weiß-
lich, schwach gezähnelt. Grau- bis braunviolett.
Sporenpulverfarbe weiß.
Stiel 5-10 cm lang und 2-5 mm dick, zylindrisch, glatt, gelegentlich schwach längsrillig oder flachgedrückt, braun- bis grauviolett, Spitze jung weiß bereift.
Fleisch dünn, wässerig lilabraun. Geruch süßlich blütenartig, aber auch mit Komponenten von Zigarrenkisten oder Weihrauch, nie ausgesprochen nach Rettich. Geschmack mild, rettichartig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5-8 x 3-4,5 μm, zylindrisch bis elliptisch, mit positiver Jodreaktion.
Basidien 4-sporig, keulig, bis 25 x 7 µm, mit Basalschnalle.
Cheilozystiden bis 80 x 22 µm, spindelig-bauchig, Pleurozystiden ähnlich.
Hutdeckschicht aus parallel liegenden, schwach gelifizierten Hyphen.

Bemerkungen:
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit anderen rosa-violett gefärbten Helmlingsarten mit Rettichgeruch. In der Erstbeschreibung dieser Art von Krieglsteiner & Schwöbel 1982 werden die verschiedenen Arten ausführlich gegenüber gestellt.

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
Krieglsteiner, G.J. & Schwöbel, H. 1982. Mycena diosma spec. nov. und der Mycena-pura-Formenkreis in Mitteleuropa. Z. Mykol. 48(1):25-34;
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz Bd. 3 Nr. 328;
Ludwig, Pilzkompendium Bd. 3 Nr. 116.78.