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Mycena corynephora Maas Geest. 1983

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Flockiger Rindenhelmling

Vorkommen:
Einzel bis gesellig in großen Gruppen auf der bemoosten Rinde und Wurzeln von lebenden Laub- und Nadelbäumen wie Ahorn, Buche, Edelkastanie, Eiche, Erle, Fichte, Hainbuche Hasel, Pappel, Robinie, Rosskastanie, Traubenkirsche, Weide usw. von Juni bis Dezember während längerer Feuchtperioden. In Südbayern vermutlich verbreitet, aber noch nicht ausreichend kartiert.
Die meisten Vorkommen liegen in luftfeuchten Gebieten, also in See- und Flussnähe.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, zwischen Juni und Dezember. Die Art wurde vom Verfasser im Juni 2000 als Bayerischer Erstnachweis gemeldet. Seither konnten insgesamt 18 Nachweise allein in der Ammersee-Region gemeldet werden.
In unserer Datenbank gibt es 21 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Kleine Fruchtkörper, die nur bei gezielter Suche auffindbar sind.
Hut glockig, 1-6 mm, weiß flockig-kleiig (rundliche, feinwarzige
Pileocystiden in der HDS).
Stiel 0,3-1,3 cm lang und 0,2-0,5 mm dick, ebenso weißhyalin, haarig-striegelig.
Lamellen weiß, Schneide flockig bereift.
Sporenpulverfarbe weiß.
Fleisch dünn, ohne besonderen Geruch und Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 x 6-8 μm, subglobos bis globos, mit positiver Jodreaktion.
Basidien 4-sporig, keulig 18-24 x 9-11 µm, mit Basalschnalle.
Cheilocystiden bis 30 x 14 µm, keulig-birnenförmig, Oberfläche feinwarzig.
Kaulozystiden keulig, mit feinwarziger Oberfläche.
Hutdeckschicht aus parallel liegenden Hyphen mit feinwarziger Oberfläche.

Bemerkungen:
Verwechslungsmöglichkeiten bestehen mit anderen weißen Rindenhelmlingen wie M. alba, M. hiemalis o. M. olida, die aber nie so ausgeprägt haarig-striegelig sind (Lupe!). Mit etwas
Erfahrung ist die Art schon im Feld leicht anzusprechen. Eine mikroskopische Absicherung ist aber immer erforderlich.

Autor: Peter Karasch

Quelle / Literatur:
P. Karasch & P. Widmann in Mycol. Bav. 10 (2008): Fungi selecti Bavariae Nr. 8;
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz Bd. 3 Nr. 325;
Ludwig, Pilzkompendium Bd. 3 Nr. 116.4.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch