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Mycena capillaripes Peck 1888

Synonyme: Mycena langei Maire , Mycena plicosa var. marginata J.E. Lange

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Mycenaceae

Deutscher Name: Rußiger Nitrathelmling

Vorkommen:
Auf abgestorbenen Ästchen und Nadeln von Fichte (Picea abies), mitunter dicht rasig, aber nicht büschelig, ziemlich verbreitet, aber häufig übersehen und meist wohl mit Mycena sanguinolenta verwechselt.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1714) in Bayern nur in Oberfranken und südlich des Mains; im gesamten Voralpengebiet südlich der Donau nicht kartiert, aber dort sicher vorkommend und vermutlich weit verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 11 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5-7 mm breit werdend, glockig-konvex bis fast halbkugelig, dünnhäutig, hell fleischbräunlich, gegen den Scheitel etwas graulich, stets sehr blass, an eine entfärbte Mycena sanguinolenta erinnernd, wenig hygrophan, bis 1/2 durchscheinend gerieft, matt und völlig kahl.
Lamellen mäßig entfernt, meist mit 1-2 Zwischenlamellen, blass rosa, um den Stiel ausgebuchtet und kurz bogig herablaufend, Schneide kräftig dunkel braunrot gefärbt wie bei Mycena rubromarginata.
Stiel bis 4 cm lang und an der Spitze und am Grund bis 0,7 mm dick, sehr lang und schlank, fast fadenförmig, wie der Hut hyalin rosa-fleischbräunlich gefärbt, alt gegen den Grund etwas dunkler braunrot, röhrig, ohne Milchsaft.
Fleisch mit rettichartigem Geruch (Unterschied zur sehr ähnlichen Mycena sanguinolenta!).

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,2-12,8 x 4-5,5 µm, elliptisch, farblos und glatt, mit Tropfen.
Sporenpulver fast weiß.
Cheilozystiden mit langem, schnabelartigem Fortsatz und leicht bräunlich pigmentiert.
Pleurozystiden bauchig mit aufgesetztem Schnabel.
Lamellenschneide mit keulig-blasigen jungen Basidien.

Bemerkungen:
Unterscheidet sich von Mycena sanguinolenta durch das Fehlen eines Milchsaftes, von Mycena rubromarginata durch den Standort auf dem Boden, von beiden durch frisch nitrösen, bald aber deutlich wahrnehmbar rettichartigen Geruch.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: D

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 322;
Kühner, Le Genre Mycena, S. 403;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 116.22, S. 629;
Robich, Mycena d’Europa, S. 596ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner