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Multiclavula mucida (Pers. : Fr.) R.H. Petersen 1967

Synonyme: Clavaria mucida Pers. , Lentaria mucida (Pers.) Corner , Stichoclavaria mucida (Pers.) Paechn.

Systematik: Fungi > Cantharellales > Clavulinaceae

Deutscher Name: Holz-Flechtenkeule

Vorkommen:
Gesellig in oft größeren Rasen auf der Oberseite feucht bis nass liegender, entrindeter Stämme verschiedener Laub- und Nadelhölzer – vorwiegend Fichte (Picea abies) und Rotbuche (Fagus sylvatica) –, die von Grünalgen der Gattung Coccomyxa überzogen sind. War nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1A (Karte 599) in Bayern nur aus dem Raum Berchtesgaden bekannt. Im Rahmen späterer Kartierungsarbeiten wurden aber inzwischen zahlreiche neue Nachweise gemeldet, insbesondere aus oberbayerischen Au- und Leitenwäldern.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 3 bis 20 mm hoch und 0,5 bis 1 mm dick, zylindrisch bis schmal keulig, im unteren Drittel deutlich in einen schlankeren Stielteil und einen längeren, spitz zulaufenden, fertilen Teil gegliedert, meist ungeteilt, selten mit 2-6 Ästen, frisch rein weiß, dann von der Spitze her blass creme bis gelblich, selten auch etwas rosa verfärbend, zäh und biegsam, nicht brüchig, innen voll.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4,5-7,5 x 1,8-3 µm, schmal elliptisch.
Basidien schlank, 15-21 x 4-5 µm.

Bemerkungen:
Der Pilz wächst in Symbiose mit Grünalgen der Gattung Coccomyxa und ist lichenisiert, weshalb er auch den Lichenologen bekannt ist.
Ähnliche Arten: Clavulinopsis vernalis wächst immer auf Erdboden und hat deutlich größere Sporen.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 440;
Ryman/Holmåsen, Pilze, S. 122;
Schmid-Heckel, Pilze im Nationalpark Berchtesgaden, Teil 2, S. 70.

  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch