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Mollisia retincola (Rabenh.) P. Karst.

Synonyme: Belonium retincola (Rabenh.) Sacc. , Belonopsis retincola (Rabenh.) Le Gal & Mangenot , Peziza retincola Rabenh. , Pyrenopeziza cyanites (W. Phillips) Boud. , Tapesia retincola (Rabenh.) P. Karst. , Trichobelonium retincola (Rabenh.) Rehm

Systematik: Ascomycota > Helotiales > Dermateaceae

Deutscher Name: Gelbes Schilf-Filzbecherchen

Vorkommen:
Im Frühjahr und Sommer auf abgestorbenen, noch stehenden Schilf-Stängeln (Phragmites australis), je nach Wasserstand bisweilen sogar unterhalb des Wasserspiegels vorkommend.

Vorkommen am Ammersee:
Zwei Nachweise. Die Art ist in vielen Schilfbeständen zu finden und dürfte daher eher als zerstreut einzuschätzen sein.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper jung schüssel-, dann kissenförmig, rundlich, oberflächig sitzend, Fruchtschicht jung grau bis olivgrau, im kissenförmigen Stadium eher graugelb bis ockergelb, Randbereich kaum bewimpert, Außenseite schwarzbraun, filzig. Die Fruchtkörper sitzen in einer dichten, schwärzlichen Hyphenmatte (Subikulum). Der Durchmesser beträgt 0,2-0,5 cm.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen hyalin, 18-30 x 2,5-3,5 µm, spindelig, mit vielen kleinen bis mittleren Öltropfen, die im Alter zu wenigen großen zusammenfließen können, bei Überreife bisweilen septiert.
Asci achtsporig, ohne Haken, 105-145 x 7,5-9 µm. Porus mit Melzers Reagenz blau.
Paraphysen 100-145 x 3-4 µm, mit durchgehender, lichtbrechender Vakuole, mit KOH 3% gelb reagierend.
Randzellen unauffällig, hyalin, blasig-keulig.
Im Innern des Fruchtkörpers finden sich große Mengen an Oxalatkristallen.

Bemerkungen:
Die Art ist durch die großen, gelblichen Fruchtkörper, die gelbe KOH-Reaktion und die langen Sporen eindeutig gekennzeichnet.

Autor: Andreas Gminder

Quelle / Literatur:
Breitenbach & Kränzlin, Pilze der Schweiz Bd. 1 Nr. 268.