Synonyme: Cystoderma echinatum (Roth : Fr.) Singer , Lepiota echinata (Roth : Fr.) Quél. , Lepiota haematosperma (Bull. : Fr.) Quél. , Melanophyllum canali Velen. , Melanophyllum echinatum (Roth : Fr.) Singer
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Agaricaceae
Deutscher Name: Blutblättriger Zwergschirmling
Vorkommen:
Meist gesellig an krautreichen Wegrändern oder auf Holzlagerplätzen, auch in feuchten Wegrinnen auf nackter Erde; besonders in der Krautschicht am Rand schattiger Forststraßen. Ziemlich verbreitet, aber wegen seiner Färbung leicht zu übersehen. Durch das Ausschieben der Forststraßen in neuerer Zeit stark im Rückgang.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 1685) im ganzen Gebiet zerstreut; in den gut kartierten Gebieten häufiger.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 26 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2-3, selten bis 5 cm breit, jung konisch, später konvex bis flach, jung sehr dicht mit pyramidenförmigen, winzigen Warzen besetzt, später körnig-mehlig, matt, mitunter auch radial runzelig, schmutzig grau-beige bis graubraun oder dunkelbraun mit lang eingerolltem, von auffälligen, meist helleren Velumfetzen behangenem Rand, jung auch unterseits mit dem Stiel häutig verbunden, dünnfleischig.
Lamellen intensiv braun- bis blutrot, breit und etwas bogig, sehr dichtstehend, um den Stiel tief ausgebuchtet und schmal angewachsen, mit glatter Schneide.
Stiel 3 bis 4,5 cm lang und 3 bis 5 mm dick, zylindrisch, hohl, brüchig, am Grund mitunter schwach knollig, auf weinrotem Grund dick mit graubeigen bis schmutzig bräunlichen Velumresten überzogen, über der schwachen Ringzone weinrot.
Fleisch weiß, im Schnitt sofort rötend, später wieder verblassend, mit säuerlichem, porlingsartigem Geruch und mildem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6-7 x 2,8-3,7 µm, zylindrisch bis elliptisch, fein rau, im Mikroskop hell zitronengelb, dickwandig.
Sporenpulver frisch olivgrün, trocken rotbraun.
Bemerkungen:
Verwechslungen sind aufgrund der tief blutroten Lamellenfarbe kaum möglich. Allerdings ist die kleine Art wegen des braunen Hutes und der oft versteckten Lebensweise unter Kräutern sehr unscheinbar und kann leicht übersehen werden.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 4, Nr. 258;
Lange, C. in Funga Nordica, 1. Aufl., Melanophyllum, S. 557;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 434;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 49.2, S. 391f.