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Melanoleuca strictipes (P. Karst.) Murrill 1951

Synonyme: Melanoleuca evenosa (Sacc.) Konrad & Maubl.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae

Deutscher Name: Almen-Weichritterling

Vorkommen:
Auf Grasfluren der Alpen und Mittelgebirge und an Waldrändern, meist in höheren Lagen.

Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 6 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5 bis 10 cm breit, jung breit kegelförmig mit eingeschlagenem Rand, sehr bald scheibenförmig mit nicht selten eingetiefter Mitte, darin oft mit stumpfem Buckel oder auch zuletzt flach, trocken, kahl und glatt, seidig glänzend, nicht bereift, Huthaut bis zur Mitte abziehbar, jung rein weiß, dann zunehmend grauocker, stets ziemlich hell bleibend, seltener auch jung schon mehr oder weniger ockerlich.
Lamellen ziemlich dichtstehend, am Stiel herablaufend bis ausgebuchtet angewachsen, gerade bis schwach bauchig, jung teils rein weiß, teils rötlichocker, alt weißlich mit schwach rötlich- cremefarbenem Reflex gegen den Lamellengrund oder lachs- ockerfarben, bei Berührung dunkler werdend, gedrückt schmutzig braun fleckend, Schneide uneben buchtig bis wellig-schartig.
Stiel 9-14 cm lang und 0,5-1 cm dick, auffallend schlank, zylindrisch mit keulig verdicktem und bleibend weißfilzigem Grund, unter der Lupe längsstreifig und oft verdreht, Spitze undeutlich bereift, weißlich bis rötlichocker, abwärts hell graubraun, mit hörbarem Knacken brechend.
Fleisch jung rein weiß, dann leicht lachs-ockerfarben, beim Reiben dunkelnd bzw. grauend, im Hut ziemlich locker schwammig, im Stiel längsfaserig und oft mit zentraler Höhlung, mit mildem, mehlartigem Geruch und Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-8,5-10 x 4,5-6 µm, elliptisch, mit amyloiden Warzen.
Cheilozystiden reichlich, mehr oder weniger lanzettlich und überwiegend spitz.
Pleurozystiden zerstreut, größer, aber ebenso geformt.
Kaulozystiden recht spärlich, blasenförmig bis kurz zylindrisch oder spindelförmig und unterteilt.

Bemerkungen:
Wird im Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) mit Melanoleuca subalpina zusammengefasst. Die Funga Nordica führt beide Taxa getrennt auf und weist darauf hin, dass bei Melanoleuca strictipes der Stiel länger ist als der Hut breit, während für Melanoleuca subalpina das Gegenteil zutrifft. Außerdem gilt Melanoleuca strictipes als „schwach giftig“, während Melanoleuca subalpina trotz seines „aromatischen, unangenehmen Geruchs“ als essbar bezeichnet wird. Die Sippe der Almweiden führt derzeit den Namen Melanoleuca subalpina; früher wurde sie oft auch Melanoleuca evenosa genannt.
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Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: V

Quelle / Literatur:
Bresinsky/Stangl in Z. Mykol. Bd. 43, S. 156; Bd. 49, S. 79;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 390;
Vesterholt in Funga Nordica, 1. Aufl., Melanoleuca, S. 350;
Knudsen, H. (2012) in FUNGA NORDICA, S. 480;

  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch