Synonyme: Melanoleuca brachyspora Harmaja ss. Fontenla & al., Melanoleuca graminicola var. minor Velen. , Melanoleuca melaleuca var. porphyroleuca (Bull.) Bon , Melanoleuca robertiana Bon
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Tricholomataceae
Deutscher Name: Gemeiner Weichritterling
Vorkommen:
An grasigen Wegrändern, entlang von Forststraßen und in Fichtenparzellen, eine der häufigen Arten der Gattung, aber möglicherweise häufig mit anderen Sippen verwechselt.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 166 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4 bis 8, selten bis 15 cm breit werdend, jung breit gewölbt mit eingerolltem Rand und sehr flachem und stumpfem Buckel, schwach hygrophan, feucht ocker- bis graubraun, seltener auch graulich bis schwarzbraun, mitunter auch mit rötlichbraunen Tönen, trocken um den dunkel bleibenden Buckel etwas ausblassend, matt und glatt, nur feucht etwas glänzend, aber nicht schmierig und auch nie bereift.
Lamellen weiß, später sehr blass cremefarben bis leicht graulich, alt auch hell holzgelblich und bei Druck zart bräunlich verfärbend, sehr dichtstehend, um den Stiel ausgebuchtet.
Stiel bis 8 cm lang und 5 bis 10, gelegentlich bis 15 mm dick zylindrisch, schlank mit leicht keulig verdickter Basis, auf hell graubräunlichem bis ockerlichem Grund fein mehlig bestäubt, abwärts fein weißfilzig.
Fleisch im Hut weiß und schwammig, im Stiel weißlich, schwach gelblich verfärbend, faserig, gegen den Grund vor allem in der Stielrinde auch dunkler braun, gelegentlich fast schwärzlich, mit schwachem, mitunter etwas säuerlichem bis grasartigem Geruch und mildem, alt auch ranzig-mehligem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-9 x 5-5,5 µm, elliptisch, mit kräftigen, amyloiden Warzen.
Cheilozystiden reichlich, teils lanzettlich, teils spindelförmig.
Kaulozystiden spindelförmig, größer und schlanker als die Cheilozystiden.
Bemerkungen:
Kenntlich an den jung rein weißen Lamellen, dem braungrauen Hut und dem weißlichen Stielfleisch, mikroskopisch an den lanzettlich-spindeligen, nicht brennhaarförmigen Cheilozystiden.
Die Art wird in der Literatur verschieden interpretiert und daher nicht selten verkannt; wir folgen hier der Interpretation von Fontenla et al.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Bresinsky/Stangl, Z. Mykol. Bd. 43, S. 155;
Fontenla et al. in Fungi non delineati, Bd. 25; S. 92ff.;
Holec/Bielich/Beran, Přehled hub střední Evropy, S. 390;
Krieglsteiner, G.J., Die Großpilze Baden-Württembergs, Bd. 3, S. 373.