Vorkommen am Ammersee: Mehrere Funde auf Pfaffenhütchen (Euonymus europaea) aus dem Gebiet. Es sollte auf den Dikaryontenwirt Weide (Salix) im Gebiet geachtet werden.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Es handelt sich hierbei um einen wirtswechselnden Rostpilz. Im Frühjahr werden auf Blättern von Pfaffenhütchen an gelblichen Verfärbungen die kleinen runden Spermogonien gebildet, die Epidermis meist etwas emporhebend. Die Aecien sind sogenannten 'Caeoma', sie besitzen keine Pseudoperidie. Sie sind polsterförmig, einzeln oder in Gruppen, lebhaft orange. Im Sommer wechselt der Pilz auf diverse Weidenarten (Salix), meist breitblättrige Arten, für die Ausbildung von Uredien und Telien. Die Uredien befinden sich blattunterseits auf gelblichen Flecken, sind stäubend und hellorange. Blattunterseits finden sich ab Spätsommer die krustigen braunen und glänzenden Telien. Sie liegen unterhalb der Epidermis, oft fließen sie zu Krusten zusammen.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Aeciosporen oval, seltener rundlich, 18-23 x 14-19 µm, feinwarzig. Uredosporen rundlich, 14-19 x 14-17 µm, entfernt stachelwarzig, mit Paraphysen untermischt. Diese haben einen kugeligen Kopf (18-25 µm im Durchmesser), am Scheitel auf bis zu 8 µm verdickt. Die Teliosporen sind unregelmäßig prismatisch, 25-40 x 7-13 µm, am Scheitel nur wenig verdickt (1 µm).
Bemerkungen: Der Großteil der Arten ist sehr wirtsspezifisch, deshalb hilft für eine genaue Artansprache der Art die Kenntnis des parasitierten Wirtes. Besonderheit von Rostpilze ist, dass viele Arten einen Wirtswechsel zwischen zwei verwandtschaftlich meist sehr entfernt stehenden Wirten vollführen. Rostpilze auf Weiden sind sehr schwierig zu bestimmen. Es müssen mindestens immer Uredien und Telien vorliegen.