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Gymnopus androsaceus (L.) J.L. Mata & R.H. Petersen

Synonyme: Androsaceus vulgaris P. Karst. , Marasmius androsaceus L. : Fr. , Setulipes androsaceus (L.) Antonín

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Omphalotaceae

Deutscher Name: Rosshaar-Schwindling

Vorkommen:
Sehr gesellig auf abgefallenen Ästchen und Nadeln verschiedener Nadelhölzer, seltener auch auf Laubholzabfällen, oft reichlich schwarze Rhizomorphen bildend, häufig vom Tiefland bis in die alpine Region durch ganz Europa und Nordamerika.
Erscheint schon im Frühsommer nach stärkeren Regenfällen und hält bis zum Dezember aus.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 124 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 15 mm breit, jung halbkugelig bis konvex mit leicht niedergedrücktem Scheitel, dann zunehmend verflacht, jung am Rand eingerollt, später ausgebreitet, wellig-runzelig oder auf dem Lamellenrücken schwach grubig, schwach hygrophan, dunkel rosa- oder rötlichbraun, mitunter jung mit etwas hellerem Rand, gelegentlich ausblassend, matt und kahl.
Lamellen entfernt, mehr oder weniger angewachsen, ziemlich breit, mitunter gegabelt, nur jung weißlich, bald rosa, oft gelb oder braun getönt, dem Hut mehr oder weniger gleichfarbig mit ganzrandiger oder unebener, gleichfarbiger oder blasserer, alt auch brauner Schneide.
Stiel bis 6 cm lang und 0,3 mm breit, dem Substrat aufgepfropft, am Grund etwas verbreitert, aber niemals knollig, Spitze weiß, abwärts dunkel rotbraun bis schwärzlich, kahl, glatt und glänzend, eingetrocknet leicht grubig und verdreht.
Fleisch sehr dünn, gleichfarbig, mit undeutlichen Geruch und Geschmack.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 x 3,5-4,5 µm, farblos, glatt, elliptisch bis tropfen- oder mandelförmig.
Cheilozystiden als Bürsten-Zellen des Siccus-Typs ausgebildet, unregelmäßig keulig oder 2-lappig. Hyphen der Stielbekleidung und Pigment der Huthaut dextrinoid.
Huthaut bei ganz jungen Fruchtkörpern hymeniform, bald ein unregelmäßiges Trichoderm werdend, Hyphen oft spärlich inkrustiert, mitunter divertikulat, mit keuligen bis zylindrischen Bürstenzellen gemischt.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Stinkschwindling (Marasmiellus perforans), der ebenfalls auf Nadeln wächst, unterscheidet sich durch den unangenehmen, knoblauchartigen Geruch und die helle Stielspitze.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Antonín/Noordeloos, A Monograph of Marasmius, Collybia and related genera in Europe, Libri Botanici 8, S. 137;
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 277.
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 47.19, S. 376f.

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    Foto: Peter Karasch