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Macrolepiota rickenii (Velen.) Bellú & Lanzoni

Synonyme: Lepiota rickeni Velen. , Macrolepiota mastoidea var. rickenii (Velen.) Gminder

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Agaricaceae

Deutscher Name: Schlanker Riesenschirmpilz

Vorkommen:
Sommer bis Herbst, auf Waldlichtungen, an Waldrändern, aber auch in lichten Laubwäldern, verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Selten, bislang nur von zwei Stellen nachgewiesen.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 10 cm im Durchmesser, mit spitzem, zitzenartigem Zentralbuckel, dort die obere, braune Huthaut beim Aufschirmen intakt bleibend, zum Hutrand hin hingegen in feine Areolen aufreißend, teils dann nur die untere, helle, weißliche Schicht vorhanden. Hut so zweifarbig erscheinend – weißer Hutrand, dann Bereich mit bräunlichen Areolen auf weißem Grund, Mitte schließlich einheitlich braun.
Stiel bis 30 x 2 cm, an der Basis mit Knolle, diese bis 3,5 cm dick. Stiel auffallend lang im Vergleich zum Hutdurchmesser (2-3x so lang), Fruchtkörper dadurch grazil, schlank erscheinend. Stielfarbe sehr blass, weißlich, unterhalb des einfachen, beweglichen Rings auch fein schuppig bis nur angedeutet genattert, jedoch auch diese Strukturen sehr blass, weißlich, daher nicht kontrastierend.
Lamellen frei, in ein Kollar mündend, weiß bis creme, Schneide im Alter etwas bräunend.
Fleisch weiß, in der Stielrinde auch sehr blass bräunlich.
Geruch schwach, angenehm.
Sporenpulver hell, cremeweiß.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen ellipsoid, 12-17 x 7,5-10 µm, dickwandig, mit Keimporus.
Cheilozystiden 25-35 x 10-15 µm, keulenförmig.
Schnallen an (jungen) Basidien vorkommend, selten auch vereinzelt in anderen Fruchtkörperbereichen.

Bemerkungen:
Früher wurde dieser Riesenschirmling unter dem Namen Macrolepiota gracilenta geführt. Die Unterscheidung zu Macrolepiota mastoidea ist jedoch nicht einfach bzw. umstritten. Hier bleiben nur makroskopische Merkmale zur Trennung übrig: M. mastoidea besitzt einen Stiel, der nur wenig länger wird als der Hut im Durchmesser, der Zentralbuckel ist breiter, flacher ausgeprägt. Macrolepiota konradii zeigt eine mehr sternartig aufgerissene obere Hutdeckschicht und dieser Art fehlen Schnallen gänzlich, kann aber makroskopisch durchaus verwechselt werden, da hier auch Formen mit feiner aufschuppender Hutdeckschicht auftreten können.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Bon M. (1996): Die Großpilzflora von Europa 3. Lepiotaceae.