Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Hut bis 20 cm im Durchmesser, mit Zentralbuckel, dort die obere, rötlich fuchsbraune Hutdeckschicht beim Aufschirmen intakt bleibend, zum Hutrand hin hingegen in recht grobe Areolen / Schuppen aufreißend, mit der tieferen, weinrötlich-cremefarbenen Schicht undeutlich kontrastierend. Stiel bis 30 x 3 cm, an der Basis mit großer, auffälliger Knolle, diese bis 5 cm dick, schon jung zwiebelförmig. Stiel bald deutlich genattert, mit komplexem, wattigem, im Vergleich zum Parasol weniger dickem, beweglichem Ring. Lamellen frei, in ein Kollar mündend, weiß bis creme. Fleisch creme, im gesamten Stiel deutlich orangerot bis weinrot-purpurn rötend, schließlich bräunend. Geruch stark nussig, angenehm. Sporenpulver hell, fast weiß mit einem Hauch von Rosa.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Sporen ellipsoid, 12-18 x 8-10 µm, dickwandig, mit Keimporus. Cheilozystiden 30-50 x 10-12 µm, flaschenförmig, teils auch kopfig. Schnallen an der Basis junger Basidien vorhanden, ansonsten im Fruchtkörper fehlend.
Bemerkungen: Der Rötende Parasol ist eine leicht kenntliche, jedoch äußerst seltene Art. Sie wurde oft mit der ebenfalls (aber weniger deutlich) rötenden Macrolepiota fuliginosa vermengt, die ihrerseits wiederum sehr häufig ist. Daher ist älteren Verbreitungsangaben nur mit Vorsicht zu vertrauen. Aufgrund der auffallenden rötlichen Hutfarbe und des bis ins Mark rötenden Stielfleisches ist eine Bestimmung unproblematisch. Das Sporenpulver ist aber ebenfalls ein gutes Merkmal: Bei M. procera s.str. dunkler, cremerosa, bei M. fuliginosa nur creme, bei M. permixta sehr hell rosalich. Die Schnallen sind als Merkmal zunächst zu prüfen, da diese möglicherweise auch bei M. fuliginosa und M. procera s.str. auftreten könnten.
Quelle / Literatur: Bon M. (1996): Die Großpilzflora von Europa 3. Lepiotaceae. Breitenbach J, Kränzlin F. (1995): Pilze der Schweiz. Band 4. Blätterpilze 2. Teil