Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Hut bis 30 cm im Durchmesser, mit Zentralbuckel, dort die obere, dunkel graubraune bis rußbraune Hutdeckschicht beim Aufschirmen intakt bleibend, zum Hutrand hin hingegen in recht grobe Areolen / Schuppen aufreißend, mit der tieferen, ockerlichen Schicht undeutlich kontrastierend. Stiel bis 30 x 3 cm, an der Basis mit großer, auffälliger Knolle, diese bis 6 cm dick und jung sehr flach, ausgebreitet (aus dieser dann zunächst der Stiel als Zapfen herauswachsend). Stieloberfläche jung einheitlich rußbraun, erst relativ spät, dann aber deutlich kontrastierend dunkel braun genattert, mit komplexem, dickem, wattigem, beweglichem Ring. Lamellen frei, in ein Kollar mündend, weiß bis creme. Fleisch creme, bei jungen Fruchtkörpern in der Stielrinde und an der Knolle weinrötlich bis weinrotbräunlich verfärbend, bei alten Fruchtkörpern, insbesondere bei Trockenheit kann das Verfärben auch ausbleiben. Geruch stark nussig, angenehm. Sporenpulver hell, creme.
Bemerkungen: Der Rußbraune Parasol ist gebietsweise deutlich häufiger als der „echte“ Parasol, Macrolepiota procera, so auch im Ammerseegebiet. Unterschiede sind die rötende Stielrinde, die deutlich dunklere Hutdeckschicht (vor allem bei jungen Fruchtkörpern) sowie die jung stark überdimensioniert erscheinende Stielknolle. Zudem sind die Sporen deutlich kürzer und das Sporenpulver creme, während der Parasol hier einen leicht rosa Einschlag aufweist. Auch genetische Untersuchungen zeigen, dass es sich um zwei Arten handelt (Vellinga 2003, Vellinga et al. 2003). Alte Fruchtkörper können jedoch ausblassen und ähneln dann sehr dem „echten“ Parasol, der im Gebiet weitaus seltener als der Rußbraune Parasol ist. Macrolepiota permixta unterscheidet sich durch stärker rötendes Fleisch (nicht nur auf die Stielrinde beschränkt, sondern das ganze Stielfleisch betreffend) und auch auffallend rotbraune Hutschuppen.
Quelle / Literatur: Bon M. (1996): Die Großpilzflora von Europa 3. Lepiotaceae. Breitenbach J, Kränzlin F. (1995): Pilze der Schweiz. Band 4. Blätterpilze 2. Teil Vellinga E.C. (2003): Chlorophyllum en Macrolepiota in Nederland. Nieuwe inzichten door moleculair onderzoek. Coolia 46: 177-188. Vellinga E.C., de Kok R.P.J., Bruns T.D. (2003): Phylogeny and taxonomy of Macrolepiota (Agaricaceae). Mycologia 95: 442-456.