Startseite

Lycogala epidendrum (J.C. Buxb. ex L.) Fr.

Systematik: Myxogastrea > Liceales > Reticulariaceae

Deutscher Name: Blutmilch-Schleimpilz

Vorkommen:
Häufig und das ganze Jahr über an verschiedenen Laub- und Nadelhölzern, weltweit verbreitet und in Mitteleuropa eine der häufigsten Schleimpilzarten.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 239 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper aus kugeligen, halbkugeligen bis niedergedrückten, lockeren oder dichtstehenden, 2 bis 10 mm breiten, bei Druck verformenden, jung graurosa, rosa, hellbraun oder gelbbraun, dann zunehmend graubraun bis schwarzbraun verfärbenden, feinst gleichfarbig oder dunkler netzig-schuppigen Aethalien bestehend.
Plasmodium im Innern der Fruchtkörper rosa oder korallenrot, selten auch weiß oder gelb, im jungen Zustand stark schleimig.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 5,5-8 µm, kugelig, mit kleinmaschigem, teilweise unvollständigem Netz aus erhabenen Graten.
Pseudocapillitium hellbraun bis farblos, verzweigt, wellig-querrunzelig, glatt bis feinstachelig oder feinwarzig, an den Enden keulig verdickt, 3-25 µm im Durchmesser.

Bemerkungen:
Die Art ist an den im jungen Zustand lebhaft korallenrot gefärbten, schleimigen Masse (Plasmodium) im Innern der Fruchtkörper auch im Gelände eindeutig ansprechbar. Weitere 4 Arten der Gattung sind erheblich seltener, abweichend geformt und auch anders gefärbt.
Der Blut-Milchpilz wurde erstmals 1654 als Fungi cito crescentes („rasch wachsende Pilze“) beschrieben und ist damit der erste in der wissenschaftlichen Literatur erwähnte Schleimpilz.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Jahn, Pilze an Bäumen, Nr. 211;
Neubert/Nowotny/Baumann, Die Myxomyceten, Bd. 1, S. 134.


  • Standort

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch