Vorkommen: An diversen Substraten am Boden, auch unterirdisch fruktifizierend (an Holz, an Debris, an Steinen etc.), möglicherweise ein Mykorrhizapilz.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, jedoch nicht leicht aufzufinden, da die häutigen Fruchtkörper oft im Grasfilz von Halbtrockenrasen wachsen.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Fruchtkörper resupinat, aber nur lose mit dem Substrat verbunden, wattig weich, bis auf den glatten Fruchtkörperrand mit unregelmäßigen. Teils eckigen, teils labyrinthischen Poren. Fruchtkörper intensiv orangegelb bis goldgelb gefärbt, auf Druck etwas rosalich fleckend.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale: Hyphensystem monomitisch, Hyphen 3-5 µm dick, dünnwandig, teils mit Schnallen. Basidien median etwas eingeschnürt, 20-40 x 9-12 µm, viersporig, mit Basalschnalle, mit siderophiler Granulation. Sporen kugelförmig, 7-8 µm im Durchmesser, mit bis 2,5 µm langen, teils gratig verbundenen Stacheln, im Mikroskop schwach hellbräunlich erscheinend, cyanophil. Zystiden fehlend.
Bemerkungen: Die Gattung Lindtneria ist nahe mit der Karottentrüffel, Stephanospora caroticolor, verwandt und wird in eine gemeinsame Familie innerhalb der Agaricales gestellt. Letzten Endes ist die Gattung also mit Lamellenpilzen verwandt. Lindtneria trachyspora ist zwar makroskopisch auffällig, lässt sich aber nur per Mikroskop sicher bestimmen, da Lindtneria pterospora sehr ähnliche Fruchtkörper bildet. Ihre Sporen besitzen aber ein auffälliges, zentrales, äquatoriales Band. Wie selten die Art ist, lässt sich nur schwer aussagen, da sie auch hypogäisch fruktifizieren kann, wie es bei einem Fund in Tutzing der Fall war, und so trotz der auffälligen Farbgebung übersehen werden kann.
Quelle / Literatur: Bernicchia A., Gorjon S.P. (2010): Corticiaceae s.l. Fungi Europaei 12. Eriksson J., Hjortstam K. et al. (1973-1987): The Corticiaceae of North Europe vol. 1-8.