Licea schoenwaldii Kuhnt
Systematik: Myxogastrea > Liceales > Liceaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Die Art wurde 2012 als neu beschrieben und ist bisher nur aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bei Grafrath bekannt; dort anscheinend nicht selten auf lebenden Moosen, vorwiegend an Orthotrichum an Stämmen von lebender Rotbuche (Fagus sylvatica).
Vorkommen am Ammersee:
Nur aus dem Naturwaldreservat „Schönwald“ bekannt.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Sporocarpien) locker und einzeln, kaum gedrängt wachsend, rundlich, gut entwickelte Sporocarpien bei der Reife oft becherförmig, hell- bis dunkelbraun, mit dem Stiel nur ca. 0,2 bis 0,5 mm (190-470 µm) hoch.
Stiel (50-)130-260(-290) µm hoch und 50-80 µm dick, unter der Lupe dunkelbraun bis schwarz, etwas glänzend, mitunter schwach gefurcht.
Peridie in der unteren Hälfte sehr dick, nicht durchscheinend, hell- bis gelblich braun mit vielen Einschlüssen unregelmäßiger, amorpher Partikel, in der oberen Hälfte dünn, durchscheinend olivbräunlich, deutlich dicht und fein warzig punktiert, oberer Teil sich nur bei optimal ausgereiften Sporocarpien deckelartig öffnend
Columella und Capillitium fehlend.
Plasmodium unbekannt.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen (12-)13-14(-15) µm, kugelig, selten schwach eiförmig, hell bräunlich mit einer helleren Seite, glatt.
Bemerkungen:
Die Art ist durch winzige, kalkfreie Sporocarpien, ein fehlendes Capillitium und die fehlende Columella als Angehörige der Gattung Licea charakterisiert, und weist eine sich bei gut entwickelten Sporcarpien an der Spitze deckelartig öffnende Peridie auf in Verbindung mit recht großen, deutlich gefärbten Sporen. Licea operculata ist sehr ähnlich, hat aber deutlich größere Sporocarpien, kleinere und meist nahezu farblose Sporen sowie eine andere Ökologie.
Merkmale nach Kuhnt, verändert.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Kuhnt, A.: Myxomyceten im Naturwaldreservat „Schönwald“, Zeitschrift für Mykologie, Bd. 78/1, 2012, S. 79.