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Lentinellus micheneri (Berk. & M.A. Curtis) Pegler 1983

Synonyme: Lentinellus bisus Quél. ss. Bres., J.E. Lange, Kühner & Romagn., Lentinellus omphalodes (Fr.) P. Karst.

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Auriscalpiaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
Im Herbst und Winter auf am Boden liegenden Ästchen verschiedener Laub- und Nadelholzarten, vorwiegend jedoch an Fichtenzweigen, nach Moser meist an Erle (Alnus), ziemlich selten, aber mitunter in größerer Zahl erscheinend.
Nach dem Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1B (Karte 602), in ganz Deutschland sehr selten, in Bayern südlich der Donau nur 5 Fundorte aus dem Jungmoränengebiet zwischen Bodensee und Isar. Die Art ist in Südbayern sicher viel häufiger und scheint in den letzten Jahren zuzunehmen.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 36 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 60 mm breit werdend, meist aber viel kleiner, jung einseitig stiellos muschelig mit hochgewölbtem Zentrum und nach unten gebogenem Rand, später gelegentlich zentral gestielt und stark flatterig verbogen, trichterig mit tief genabeltem, exzentrischem Scheitel, trocken gegen den Rand heller lederfarben bis beige, etwas durchscheinend gerieft und sehr dünnfleischig, stark wellig überlappt, hygrophan, feucht satt stumpf rotbraun.
Lamellen normal breit, ziemlich entfernt, bei größeren Fruchtkörpern durch zahlreiche Zwischenlamellen auch am Rand dichtstehend, am Stiel herablaufend, jung fast weiß, dann hell bräunlich und mit heller, stark gesägter Schneide.
Stiel bis 35 mm lang und 5 mm dick, gelegentlich aber völlig fehlend, dunkel rötlichbraun und im oberen Teil von den sich fortsetzenden Lamellen längsrippig, zäh und fest, biegsam.
Fleisch zäh, auch gedrückt geruchlos (nach Michael/Hennig/Kreisel mit Mehlgeruch), beim Kauen nach einiger Zeit ziemlich scharf.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen nach der Literatur (5-)6-8 x 3,5-5 µm, breit elliptisch. Zystiden spindelig.

Bemerkungen:
Der Fruchtkörper ist äußerst vielgestaltig. Neben stiellosen und einseitig muschelförmigen Formen kommen auch deutlich gestielte, regelmäßig trichterförmige Hüte entwickelnde Exemplare vor.
Ähnliche Arten: s. Kommentar zu L. flabelliformis.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Kajan/Müller/Joachim in APN-Mitteilungsblatt 2/1995, S. 147 und Abb. vor S. 115 (nur zentral gestielte Fruchtkörper);
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 1, Nr. 37.5, S. 228 (als Lentinellus flabelliformis);
Michael, Hennig, Kreisel, Handb. f. Pilzfr., Bd. 3, S. 268f.

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    Foto: Peter Karasch