Synonyme: Clavaria byssiseda Fr. ss. auct.
Systematik: Basidiomycota > Gomphales > Lentariaceae
Deutscher Name: Zottige Byssuskoralle
Vorkommen:
Auf Ästchen, Blättern, Zapfen, Bucheckern und morschem Holz von Laub und Nadelbäumen. In Deutschland sehr selten, in Mittel- bis Nordeuropa verbreitet, aber überall selten.
Vorkommen am Ammersee:
sehr selten. Erstfund für Bayern.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 0,5-6 cm hoch, 1-4 cm breit, verzweigt. Büschelig bis rasig wachsend, beim hier beschriebenen Fund in großer Zahl.
Durchmesser der Ästchen 1-2 mm. Hell gelbbraun, gegen Basis mit rötlichem Einschlag und dunkler, Spitzen hellgelb-hellbeige. Erste Verzweigung nahe an der Basis, mehrfach verzweigt über die ganze Länge, Ästchen mit zugespitztem Ende. Bei Verletzung und Druck rotbräunlich fleckend. Basismyzel weiss und üppig, teils als dünne Rhizomorphen auf dem Substrat oder dieses gänzlich überziehend. Fleisch zäh, biegsam, mit bitterem Geschmack. Geruch nicht feststellbar.
Sporenpulver weiß.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-18 x 3-6 µm, farblos, glatt, zylindrisch, oft s-förmig gewunden, inamyloid.
Bemerkungen:
Wer Lentaria byssiseda zum ersten Mal findet und bestimmen will, sucht die Art möglicherweise zuerst in der Gattung Ramaria. Arten aus dieser Gattung besitzen jedoch meist brüchiges Fleisch und ihr Sporenpulver ist nicht weiss.
Lentaria micheneri hat ebenfalls gewundene Sporen, unterscheidet sich aber durch kleinere Sporen.
Autor: Dr. Birgit Weisel
Quelle / Literatur:
Jülich (1984), Kl. Krypt.fl., Bd. IIb/1, Die Nichtblätterpilze, S. 79-81.
Krieglsteiner (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Bd. 2, S. 43.
Pilat (1958), Übersicht der europäischen Clavariaceen unter besonderer Berücksichtigung der tschechoslowakischen Arten, Acta Mus. Nat. Prag. 14 B: 129-255.