Synonyme: Boletus vulpinus (Watling) Hlav. non ss. Link
Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae
Deutscher Name: Fuchsröhrling
Vorkommen:
Nord- und Mitteleuropa von Sommer bis Herbst als Ektomykorrhizapartner von Kiefern (Pinus) vorwiegend auf sandigen, eher sauren Böden in nährstoffarmen, naturnahen Kiefernmischwäldern.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 2 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 15 cm Durchmesser, braunorange, rotbraun, bis hin zu pupurbräunlich, sehr an eine Eichenrotkappe erinnernd.
Röhren jung weißlich, später schmutzig creme, dann grau, schließlich schmutzig olivbräunlich. Poren den Röhren gleichfarben, auf Druck rötend, dann bräunend.
Stiel bis 17 x 3 cm, jung weißlich, später etwas creme, an der Basis auch günblau verfärbt. Stiel mit dunkel rotbraunen Schüppchen, die im Alter fast schwarzbraun sein können.
Fleisch weißlich, an der Luft rötend, dann zu grauviolett umfärbend, schließlich schwarzgrau bis schwarz.
Sporenpulver schmutzig braun.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen elliptisch mit suprahilarer Depression, 12-18 x 4-5,5 µm, Q im Schnitt um 3,2.
HDS aus langzelligen, filamentösen, bis 12 µm breiten Hyphen, in die kurzzellige Hyphen mit bis zu 18 µm Breite eingestreut sind (Ketten aus Zylindrozysten).
Bemerkungen:
Leccinum piceium ist ähnlich, wächst aber bei Fichte, hat meist dunkler bräunlichen Hut mit weniger kräftigem Rotanteil und dessen Fleisch schwärzt kaum, sondern verfärbt meist nur bis hin zu einem schmutzigen Grau. Die Abgrenzung zur Eichenrotkappe (Leccinum quercinum bzw. Leccinum aurantiacum ss. auct.) fällt manchmal auch sehr schwer, obwohl die beiden Arten genetisch sehr klar getrennt sind und eindeutig Artrang besteht. Die Eichenrotkappe hat etwas heller rotbraune Stielschuppen und ihr Fleisch rötet deutlich stärker, bevor es schwärzt. In der HDS treten Zylindrozysten häufiger auf. Dennoch fällt es in einem Eichen-Kiefern-Mischbestand oft schwer, beide klar zu unterscheiden.
Autor: Dr. Christoph Hahn
Rote Liste: 2
Quelle / Literatur:
Knudsen, H. & Taylor, A. (2012) in FUNGA NORDICA S. 225;
Lannoy G. & Estades A. (1995): Monographie des Leccinum d'Europe. Fédération Mycologique Dauphiné-Savoie, 229 pp.