Synonyme: Leccinum brunneogriseolum Lann. & Estad. , Leccinum brunneogriseolum var. pubescens Lann. & Estad.
Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae
Deutscher Name:
Vorkommen:
Bei Birken, auf sauren Böden, sowohl in Mooren als auch in trockenen Habitaten. Sehr häufig und in bodensauren Gebieten den Gemeinen Birkenpilz ersetzend. Die Namensgebende weiße Form ist hingegen selten.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut bis selten.
In unserer Datenbank gibt es 9 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 12 cm Durchmesser, von rein weiß bis hin zu graubraun in unterschiedlicher Intensität gefärbt, seltener dunkler braun (bis hin zu kastanienbraun), aber auch dann gewöhnlich mit eingemischtem Grauton. Nur selten im Alter mit Olivtönen am Hut (fm. chlorinum).
Röhren jung blass cremeweiß, schließlich schmutzig bräunlich bis tief schmutzig braun. Poren den Röhren gleichfarben.
Stiel bis 17 x 3 cm, jung weiß, später etwas nachdunkelnd, grau, an der Stielbasis gerne grünblau verfärbt. Stielschüppchen jung oft kaum differenziert, Stiel dann nur wollig überzogen, erst im Laufe des Alterns entwickeln sich daraus kleine, feine Schüppchen.
Fleisch weißlich, in der Stielbasis häufig grünblau, im Hutfleisch und oberen Stieldrittel teils etwas rosa verfärbend.
Sporenpulver schmutzig braun.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen elliptisch mit suprahilarer Depression, 16-22 (24) x 5-7 µm, Q im Schnitt über 3,1.
HDS aus bis 20 µm breiten, langzelligen Hyphen bestehend. Zusätzlich noch kurzzellige Hyphen („Zylindrozysten“) mit bis zu 20 µm breiten Zellen eingestreut.
Bemerkungen:
Der Name Leccinum brunneogriseolum wäre um einiges typischer. Durch die Synonymisierung mit Leccinum cyaneobasileucum, der weißen Variante dieses Birkenpilzes, hat letztere aber Priorität. Typisch für die Art sind die jung kaum ausgebildeten Schuppen und der meist graubraune Hut. Grünende Formen müssen zur Absicherung mikroskopiert werden, um sie vom Formenkreis um Leccinum holopus zu unterscheiden. Leccinum aerugineum unterscheidet sich von der weißen Variante durch im Vergleich zur Sporenbreite kürzere Sporen (Q um 2,5) und zeigt gerne intensivere, blaugrüne Töne am Hut.
Autor: Dr. Christoph Hahn
Rote Liste: D
Quelle / Literatur:
Lannoy G. & Estades A. (1995): Monographie des Leccinum d'Europe. Fédération Mycologique Dauphiné-Savoie, 229 pp.