Synonyme: Leccinum leucopodium (Pers.) Dörfelt & G. Berg , Leccinum rufum (Schaeff.) Kreisel
Systematik: Basidiomycota > Boletales > Boletaceae
Deutscher Name: Espen-Rotkappe, Kapuziner
Vorkommen:
Bei Populus, gerne in Mooren, aber auch an trockeneren Standorten vorkommend. Verträgt Stickstoffeintrag und wächst auch unter Brennnesseln. Vermutlich die häufigste Rotkappenart im Gebiet.
Vorkommen am Ammersee:
Noch relativ weit verbreitet und häufig in Zitterpappelbeständen.
In unserer Datenbank gibt es 80 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 25 cm Durchmesser, orangerot bis kräftig rotbräunlich, jung dem dann noch weißen Stiel wie ein Zündholzkopf aufsitzend. Huthaut am Hutrand sehr deutlich überstehend.
Röhren jung weißlich, später schmutzig creme, dann grau, schließlich schmutzig olivbräunlich. Poren den Röhren gleichfarben, auf Druck rötend, dann bräunend.
Stiel bis 20 x 5 cm, jung weiß mit ebenfalls weißen Schüppchen, die daher zunächst nicht auffallen. Später werden die Schüppchen dunkler bräunlich, während der Stiel sehr blass bleibt. Stielbasis meist günblau verfärbt.
Fleisch weißlich, an der Luft rötend, dann zu grauviolett umfärbend, schließlich schwarzgrau bis schwarz.
Sporenpulver schmutzig braun.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen elliptisch mit suprahilarer Depression, 12-18 x 4-5,5 µm, Q im Schnitt um 3,2.
HDS aus langzelligen, filamentösen, bis 12 µm breiten Hyphen, zudem sehr häufige, kurzzellige Hyphen mit bis über 20 µm Breite (Ketten aus Zylindrozysten).
Bemerkungen:
Aufgrund des jung reinweißen Stiels mit weißen Stielschuppen ist die Art makroskopisch unverwechselbar. Dennoch gibt es ein Hin und Her bezüglich der Namensgebung. Der eingebürgerte und alte Name Leccinum leucopodium sollte weiter im üblichen Sinne angewendet werden, um die Nomenklatur zu stabilisieren.
Autor: Dr. Christoph Hahn
Quelle / Literatur:
Den Bakker, H. C. & Noordeloos M. E. (2005): A revision of European species of Leccinum Gray and notes on extralimital species. Persoonia 18: 511-587.
Lannoy G. & Estades A. (1995): Monographie des Leccinum d'Europe. Fédération Mycologique Dauphiné-Savoie, 229 pp.