Synonyme: Lactarius azonus Britzelm. , Lactarius livescens Krombh. , Lactarius lividorubescens (Batsch) Burl. , Lactarius uvidus var. candidulus Nhf. , Lactarius uvidus var. pallidus Bres. in Sacc.
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Klebriger Violett-Milchling
Vorkommen:
Zerstreut, vorwiegend auf feuchten und oft versauerten Böden in Nadel- und Mischwäldern bei Birken (Betula), seltener auch Fichten (Picea abies), auch in Mooren; in Europa weit verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 149 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4 bis 13 cm breit, flach mit vertiefter und nicht selten gebuckelter, später auch trichteriger Mitte und jung eingerolltem und etwas flaumigem, dann abstehendem, scharfem und kahlem Rand, schleimig, einheitlich schmutzig fleischgrau mit Lilaton, auch ockergrau bis umbraviolett, meist ungezont, aber gelegentlich mit kleinen, dunklen Wasserflecken, bei Druck lila anlaufend.
Lamellen dünn, milchweiß, dann gelblich bis fleischocker, bei Berührung stark milchend und rasch lila.
Stiel 5 bis 12 cm lang und 5 bis 20 mm dick, zylindrisch, fein längsrunzelig, wie der Hut gefärbt, gelb fleckend und bei Berührung rasch lila.
Fleisch ziemlich fest, im Stiel hohl, weißlich bis blass ledergrau, langsam zu blasslila verfärbend, mit schwachem, fruchtartigem Geruch und mildem, dann zunehmend bitterem bis leicht scharfem Geschmack.
Milch reichlich, weiß bis blass cremefarben, in Verbindung mit den Lamellen oder dem Fleisch langsam lila, sofort sehr bitter, aber kaum scharf.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-11 x 6,6-8,5 µm, breit elliptisch, mit derben, unvollständig netzig-gratig verbundenen Warzen.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Lactarius violascens unterscheidet sich durch gezonten Hut und nur langsam violett anlaufende Milch. Lactarius luridus unterscheidet sich durch den Standort in Laubwäldern und etwas dunkleren, stärker wasserfleckigen und mehr oder weniger deutlich gezonten Hut; mikroskopisch anhand der dichter ornamentierten Sporen mit fast vollständiger Netzzeichnung abzugrenzen.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: 3
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 209ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 82f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 157ff.