Synonyme: Lactarius deflexus Lindblad , Lactarius homaemus Britzelm. , Lactarius trivialis var. maculatus Peck
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Nordischer Milchling
Vorkommen:
Häufig in feuchten und moorigen Nadelwäldern, vor allem in Nord- und Ostdeutschland; in den Kalkgebieten fehlend oder auf Randbereiche von Hochmooren beschränkt; in Südbayern im Voralpengebiet an allen geeigneten Standorten ziemlich verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet in Mooren.
In unserer Datenbank gibt es 106 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis über 10 cm, selten bis 26 cm breit, anfangs mit eingerolltem und milchweiß bereiftem Randsaum sowie vertiefter Mitte, alt flach bis trichterig, feucht stets sehr schleimig, fein rau gerunzelt, trocken silbergrau bereift, jung violettlich bis stahlblau, dann zunehmend mit orangeblassen Tönen, im Eintrocknen stark weißgrau schülferig überreift, zuletzt auch oft mischfarbig, alt auch ockerweißlich und auffallend dunkler wasserfleckig.
Lamellen wenig herablaufend, weich und ziemlich breit, alt ockerlich bis honiggelb, verletzt olivocker mit graugrünen, verhärtenden Milchtropfen.
Stiel 4 bis 12 cm lang und 10 bis 35 mm dick, kräftig, keulig bis zylindrisch, kammerig hohl, schleimig, fein längsaderig, mitunter wasserfleckig, ockerlich bis orange und schwach fleischrot.
Fleisch ohne Verbindung mit der Milch fast mild, mit Obstgeruch ähnlich Russula fragilis.
Milch weiß, rasch sehr scharf werdend, im Eintrocknen etwas gelblich.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-10,5 x 7-8,5 µm, mit kräftigen, meist unregelmäßig netzig oder gratig verbundenen Warzen.
Bemerkungen:
In Osteuropa ein beliebter Speisepilz; kam früher in Königsberg unter der Bezeichnung "Blaureizker" auf den Markt.
Ähnliche Arten: Aufgrund der beträchtlich wechselnden Färbung besonders im Alter leicht mit Lactarius vietus und Lactarius hysginus, aber auch mit Lactarius pallidus zu verwechseln.
Durch die etwas größeren Sporen und die verhärtenden graugrünen Milchtropfen an der Lamellenschneide sowie die blassere Lamellenfarbe lassen sich fleischblasse Formen von Lactarius hysginus unterschieden.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 152ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 70f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 135f.