Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Grubiger Fichten-Milchling
Vorkommen:
Sehr häufig unter Fichten (Picea abies), meist zwischen Nadelstreu auf oberflächlich versauertem Boden, oft noch spät im Jahr erscheinend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 557), in Deutschland in Teilen Norddeutschlands selten, im Süden verbreitet und gebietweise häufig. In Bayern einer der häufigsten Milchlinge im Fichtenwald.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 605 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 8 bis 15, mitunter bis 20 cm breit, oft sehr groß, derb, jung halbkugelig mit genabelter Mitte, später verflachend und dann trichterig, Rand lange eingerollt und zottig filzig, oberseits schleimig, klebrig und gegen den Rand zunehmend in kreisförmig angeordnete Faserschuppen aufgelöst, Farbe von schmutzig gelb bis ocker oder orangebräunlich wechselnd.
Lamellen dichtstehend, weißlich, bei Druck schmutzig fuchsig fleckend.
Stiel 3 bis 6 cm lang und 15 bis 35 mm dick, kurz und gedrungen, gleichdick, wie der Hut gefärbt und weißlich bereift, mit dunkleren, großen Wassergruben, an der Spitze jung oft mit Wassertropfen.
Fleisch gelblich, stark bräunend, mit Obstgeruch.
Milch weiß, reichlich, nach etwa 2 Sekunden rasch schwefelgelb anlaufend, brennend scharf.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-9 x 6,5-7,5 µm, länglich-rund, kleinwarzig mit dünnen, dichtstehenden und spärlich netzmaschig verbundenen Graten.
Basidien 45-50 x 8-10 µm, viersporig.
Zystiden spräich, zylindrisch-keulig bis spindelig, 60-75 x 7-10 µm, mit körnigem Inhalt.
Bemerkungen:
Wegen seiner Schärfe nach herkömmlichen Rezepten zubereitet nicht essbar, kann aber durch Silieren genießbar gemacht werden. So zubereitet, in Osteuropa ein beliebter Speisepilz.
Ähnliche Arten: Lactarius repraesentaneus ist etwas kleiner und unterscheidet sich durch in Verbindung mit dem Fleisch langsam violett verfärbende Milch. Lactarius intermedius unter Weißtannen ist etwas heller gefärbt, am Rand weniger stark fransig und hat große, oft mehrere dunklere und kleinere Flecken zeigende Stielgruben.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 444ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 106f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 108ff.