Synonyme: Lactarius scrobiculatus var. repraesentaneus (Britzelm.) Killerm. , Lactarius scrobiculatus var. violascens Lindblad
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Zottiger Violett-Milchling
Vorkommen:
Selten in feuchten, moorigen oder niederschlagsreichen Fichtenwäldern, in den Alpen vor allem auf sauerem Gestein ziemlich verbreitet und dort gebietsweise Lactarius scrobiculatus ersetzend. In Nordeuropa auch bei Birken (Betula).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 550), in Deutschland in einigen Mittelgebirgen, sonst weitgehend fehlend; im Süden im Schwarzwald, in den ostbayerischen Grenzgebirgen und vereinzelt im Alpenvorland.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten, nur auf kalkfreien, meist moorigen Böden.
In unserer Datenbank gibt es 3 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 15 cm breit, jung gewölbt mit eingerolltem Rand, dann flach, alt auch etwas schalenförmig, feucht schmierig, auf hell chrom- bis goldgelbem Grund gegen den Rand von derb zottigen und am Rand überstehenden fuchsigen Schuppen fast konzentrisch gezont, bei Druck meist purpurviolett verfärbend.
Lamellen dichtstehend, dünn und schmal, gelblich-blass, bei Verletzung durch austretende Milch braunviolett fleckend.
Stiel 5 bis 10 cm lang und 15 bis 30 mm dick, zylindrisch, mit tropfig-grubigen dunkleren Flecken, sonst wie der Hut gefärbt.
Fleisch gelblichweiß, mit würzig-harzigem Geruch, der an Mandeln oder Maiglöckchenduft erinnert.
Milch reichlich, weiß, mild, dann bitter, aber nicht brennend, unveränderlich, in Verbindung mit dem Fleisch dieses lila bis violett färbend.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9,5-11,5 x 8-9,5 µm, länglich-rundlich mit niedrigen, gratig verbundenen Warzen, kaum netzmaschig.
Basidien 45-60 x 8-11 µm, viersporig.
Zystiden schlank spindelig, 60-80 x 9-11,5 µm.
Bemerkungen:
Kenntlich an dem lebhaft stroh- bis zitronengelben, stark fransigen Hut und der violett verfärbenden Milch. Die Färbung kann bei trockenen Fruchtkörpern sehr langsam erfolgen oder ganz ausbleiben. Dann kann die Unterscheidung von Lactarius scrobiculatus Schwierigkeiten bereiten.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: 2
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 237ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 230ff.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 104f.