Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Flügelsporiger Milchling
Vorkommen:
Wird meist als Eichenbegleiter angegeben, zumindest in Oberbayern aber nahezu ausschließlich in Kalkbuchenwäldern häufig und oft mit Lactarius acris verwechselt.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 545), in den westlichen Bundesländern mit großen Areallücken.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 342 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut meist 4 bis 10 cm breit, dunkel leder- bis umbrabraun, auch mit ockerlichen Tönen, matt und fein samtig, auch feucht nicht schmierig, gegen die Mitte fein radial runzelig, aber häufig besonders im Jugendstadium auch völlig glatt, flach gewölbt mit niedergedrückt Scheitel, mitunter auch spitz gebuckelt.
Lamellen cremeocker, sehr dichtstehend, am Hutrand mit mit zahlreichen Zwischenlamellen, am Stielansatz auch gegabelt, zuletzt fast fuchsigocker mit orangegelbem Reflex, Schneide oft mit weißlich bis bräunlichen Flecken aus eingetrockneter Milch.
Stiel 4 bis 8 cm lang und 5 bis 18 mm dick, zylindrisch, mitunter unregelmäßig verformt, gegen den Grund oft verschmälert, mitunter längsriinig, kahl oder undeutlich bereift, matt, blasser als der Hut gefärbt, rahmgelblich bis schmutzig graubräunlich bis ockerlich, bei Druck braun fleckend.
Fleisch im Anschnitt rasch lebhaft rosa anlaufend.
Milch ohne Verbindung mit dem Fleisch dagegen weiß bleibend, sehr scharf.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-8,5 x 7-8 µm, mit wenigen Warzen und hohen, bandartigen, um die Sporen teilweise herumlaufenden Graten.
Bemerkungen:
Häufig fehlen die Runzeln auf dem Hutscheitel, dann ist die Art sicher nur mikroskopisch an den breit gratig geflügelten Sporen zu erkennen.
Ähnliche Arten: Lactarius acris ist seltener, kleiner, am Scheitel kaum runzelig, aber als einzige Sippe der Gruppe schmierig. Seine Milch läuft noch schneller und auch ohne Verbindung mit dem Fleisch rosa an.
Die übrigen Arten der Gruppe wachsen meist unter Nadelbäumen.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 669ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 230ff.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 190ff.