Startseite

Lactarius lacunarum (Romagn.) J.E. Lange ex Hora 1960

Synonyme: Lactarius decipiens var. lacunarum Romagn. , Lactarius oedehyphosus Idzerda & Noordel.

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae

Deutscher Name: Pfützen-Milchling

Vorkommen:
An sumpfigen Stellen unter Birken (Betula), Erlen (Alnus) und Weiden (Salix), auch in Torfmooren auf nacktem Boden, in erdigen Rinnen und Pfützen.
In Oberbayern bis ins Alpengebiet verbreitet, aber nicht häufig und wegen der schwierigen Abgrenzung zu ähnlich aussehenden Milchlingen wohl oft nicht erkannt.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 529), in Deutschland fast überall recht selten.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 12 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 2 bis 5 cm breit, gelegentlich auch viel größer, anfangs flach mit eingebogenem Rand, später niedergedrückt bis trichterig mit schwach geriefter Randzone, mit oder ohne Buckel, glatt und glänzend, trocken etwas höckerig und radial runzelig, schwach bereift, jung kräftig orangefuchsig, alt heller fleischfarben bis bräunlich.
Lamellen mäßig dichtstehend, lange gelblich, alt ockerblass, am Stiel gerade angewachsen oder mit einem kurzen Zahn herablaufend.
Stiel 2,5 bis 5 cm lang und 3 bis 8 mm dick, zylindrisch, fein längsaderig runzelig, schwach bereift mit gerippter Spitze, jung blass fleischfarben bis ockerlich, vom Grund her zunehmend dunkler und zunehmend die Hutfarbe annehmend.
Fleisch blass fuchsig-falb, alt mit schwachem Pelargoniumgeruch.
Milch weiß, schwach gilbend (Taschentuch!), reichlich, mild, dann bitter oder leicht scharf.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 x 5,5-7 µm, mit kräftigen, meist durch dünne Grate verbundenen Warzen.

Bemerkungen:
Die Art ist schwer von ähnlich gefärbten Milchlingen abzugrenzen; sicherstes Kennzeichen ist die auf einem Papiertaschentuch im Eintrocknen langsam schwefelgelb verfärbende Milch. Von Lactarius tabidus durch dunklere Hutfarbe und eine andere Huthautstruktur unterschieden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 528ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 198f.;
Laber, Beih. Z. Mykol. 11, S. 85f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 176f.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch