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Lactarius deterrimus Gröger 1968

Synonyme: Lactarius deliciosus var. deterrimus (Gröger) Hesler & A.H. Sm. , Lactarius deliciosus var. piceus Smotl.

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae

Deutscher Name: Fichtenreizker

Vorkommen:
Überall häufig in Fichtenwäldern, besonders in grasigen Schonungen, vorwiegend auf Kalk, aber auch auf sauren Böden. Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 512), in den westlichen Bundesländern in den gut kartierten Gebieten geschlossen verbreitet und wohl nirgends fehlend.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig, häufigster rot milchender Milchling.
In unserer Datenbank gibt es 881 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3 bis 10 cm breit, anfangs mit eingerolltem, bereiftem Rand, zuletzt flach oder trichterig, kahl und feucht schmierig, hell orange- bis fleischrötlich, meist mit mehreren kreisförmigen Zonen, mehr oder weniger stark grünend, oft ganz grün.
Lamellen dichtstehend, ockerblass mit orange Tönung, bei Verletzung stark dunkelgrün fleckend.
Stiel 3 bis 6,5 cm lang und 8 bis 25 mm dick, gleichdick, wie der Hut gefärbt, ockerblass bereift, an der Spitze oft weinrot gegürtelt.
Fleisch im Stiel weißlich, sonst gelblich, alt oder nach Frosteinwirkung grünend (siehe Bilder), mit Obstgeruch.
Milch mild, dann bitter, orange, beim Anschneiden des Fleisches nach 10 Minuten karminrosa, dann weinrot verfärbend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8,5-9,5 x 7-7,5 µm, mit niedrigen, meist netzig verbundenen Warzen.

Bemerkungen:
Speisepilz von geringerer Qualität, zum Braten oder für Gemüse verwendbar, sollte aber nicht mit anderen Pilzarten vermischt werden. Schmeckt etwas bitter und ist dem Echten Reizker im Geschmack deutlich unterlegen.
Ähnliche Arten: Der Echte Reizker (Lactarius deliciosus) wächst vorwiegend im östlichen Mitteleuropa unter Kiefern (Pinus) auf sandigen Böden und unterscheidet sich durch langsam grünendes, aber niemals weinrot verfärbendes Fleisch.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 642ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 150f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 262f. (als Lactarius semisanguifluus).

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch