Synonyme: Lactarius deliciosus var. lamelliporus (Barla) Sacc. , Lactarius deliciosus var. lateritius J. Blum , Lactarius lateritius Pers. , Lactarius pinicola (Smotl.) Z. Schaef.
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Echter Reizker
Vorkommen:
Häufiger Pilz der Kiefernwälder Osteuropas auf meist sandigen, kalkarmen Böden; im Westen sehr selten, aus Bayern nur sehr vereinzelt bekannt, u.a. in den Abensberger Sanddünen, im Jungmoränengebiet südlich von München selten unter Kiefern (Pinus) in Mooren.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 511), in den westlichen Bundesländern gebietsweise verbreitet, in Bayern vor allem in den kalkfreien Gebieten, in den ostbayerischen Grenzgebirgen aber selten.
Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 5 bis 14 cm breit, jung flach gewölbt mit niedergedrückter Mitte, alt breit trichterig, Rand jung flaumig und lange eingerollt, etwas schmierig, trocken fleischrötlich bereift, auf ockerfuchsigem Grund mit rostfarbigen, konzentrischen Zonen, alt gegen den Rand spärlich grünlich fleckend.
Lamellen dichtstehend, orangegelb bis ockerorange, bei Druck grau- bis schwarzgrün fleckend, am Stiel etwas herablaufend, dicht stehend, mitunter gegabelt, mit glatter Schneide.
Stiel 3 bis 7 cm lang und 10 bis 25 mm dick, zylindrisch, orange- bis fleischrötlich, heller als der Hut und stark bereift, bei Berührung nach einiger Zeit grünend, besonders gegen den Grund mit einigen orangeroten Wassergruben, dadurch stets von Lactarius deterrimus unterschieden.
Fleisch fest, alt mürbe, karottengelb, im Schnitt langsam orange verfärbend, mit süßlich-obstartigem Geruch.
Milch mild, orange bis mennigfarben, dann ausblassend, zunehmend fuchsig-oliv, zuletzt graugrün.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9 x 6-7 µm, mit niedrigen, durch verschieden dicke Grate teilweise netzig verbundenen Warzen.
Bemerkungen:
Von allen anderen rotmilchenden Reizkerarten durch niemals weinrot, sondern zuletzt grün verfärbende Milch unterschieden.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 642ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 140f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 123ff.