Synonyme: Lactarius brevis Peck , Lactarius theiogalus var. chrysorrheus Quél.
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Goldflüssiger Milchling
Vorkommen:
Ziemlich selten, vorwiegend unter Eichen (Quercus) an lichten Stellen, auch unter Kiefern (Pinus) auf Sandboden beobachtet.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 506), in den westlichen Bundesländern verbreitet, nur im Süden selten. In Bayern im westlichen Franken, an der Naab, Donau und sehr zerstreut im Alpenvorland.
Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 11 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut meist um 5 cm breit, bald niedergedrückt, aber kaum trichterig, auf hell fleischfalbem bis orange getöntem Grund deutlich gezont, gefleckt oder geflammt, feucht etwas klebrig, trocken glimmerig bereift, Rand jung reifartig überzogen, aber nicht filzig.
Lamellen creme, dann blass rosa-lederarben, ziemlich schmal und dichtstehend, nicht gegabelt, am Stiel gerade angewachsen bis leicht herablaufend.
Stiel 3 bis 8 cm lang und 7 bis 10, selten bis 20 mm dick, meist ziemlich kurz, gedrungen, zylindrisch bis keulig, mitunter wasserfleckig oder etwas grubig, alt hohl.
Fleisch weiß, brüchig.
Milch sehr reichlich, weiß, nach wenigen Sekunden lebhaft schwefel- bis goldgelb anlaufend, anfangs mild, dann bitter und sehr scharf werdend.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-8,5 x 6-6,5 µm, kleinwarzig, mit niedrigen Graten und spärlich netzmaschig.
Basidien 36-44 x 7-10 µm, meist vier- selten auch zweisporig.
Zystiden 45-65 x 7-10 µm, spindelig, oft mit fingerförmiger Spitze.
Bemerkungen:
Einziger Milchling mit kahlem, feucht schmierigem, orangegelblichem, gezontem Hut und weißer, sofort schwefelgelb verfärbender Milch.
Kann bei oberflächlicher Beobachtung mit dem weißmilchenden Lactarius zonarius verwechselt werden.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 317ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 122f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 110f.