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Lactarius badiosanguineus Kühner & Romagn. 1954

Synonyme: Lactarius subdulcis var. cinnamomeus Gillet , Lactarius subdulcis var. concavus Fr.

Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae

Deutscher Name: Orangeblättriger Milchling

Vorkommen:
Meist unter Fichten (Picea abies) und/oder Tannen (Abies alba) auf Kalk. Südlich von München besonders in höheren Lagen ziemlich verbreitet, in den Alpen weitgehend Lactarius camphoratus ersetzend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1a (Karte 501), in Deutschland im Harz, sonst nur im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb; in Bayern in Oberfranken, sehr selten im Bayerischen Wald, im Jungmoränengebiet und in den Alpen verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut, im Süden des Gebietes häufiger.
In unserer Datenbank gibt es 102 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3 bis 6 cm breit, ziemlich klein, jung kegelig-glockig, dann etwas trichterig niedergedrückt und fast immer mit einem spitzen Buckel, im Aussehen stark an Lactarius camphoratus oder Lactarius aurantiacus erinnernd, aber wesentlich dunkler rot- bis purpurbraun gefärbt und am Scheitel fast schwarz.
Lamellen ockerblass, später rostocker, in der Aufsicht mit orangerötlichem Schein.
Stiel 4 bis 6 cm lang und 4 bis 8 mm dick, wie der Hut gefärbt, zylindrisch, alt längsrinnig runzelig, meist ziemlich lang.
Fleisch weißlich bis weinrötlich, mit obstartigem, etwas an Lactarius quietus anklingendem Blattwanzengeruch, im Gegensatz zu Lactarius camphoratus aber im Eintrocknen nicht nach Maggiwürze riechend.
Milch mild, später schwach bitter, weiß, mitunter langsam gelb verfärbend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-8,5 x 6-7,5 µm, mit niedrigen, meist unregelmäßig netzmaschig verbundenen Warzen.

Bemerkungen:
Von ähnlichen Milchlingen mit trockenem, kahlem, kastanienbraunem, nicht bereiftem und nicht spitz gebuckeltem, jung am Scheitel oft blutrötlichem bis schwarzpurpurnem und stets deutlich unter 8 cm breitem Hut durch nicht gilbende Milch, fehlenden Maggigeruch und das Wachstum unter Nadelbäumen unterschieden. Lactarius camphoratus hat eine hellere Hutfarbe und ist mitunter nur an dem beim Eintrocknen stärker werdenden Maggigeruch zu unterscheiden.

Autor: Edmund Garnweidner

Rote Liste: G

Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 495ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 184f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 182ff.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch