Synonyme: Lactarius roseoviolascens Romell , Lactarius uvidus var. aspideus (Fr.) Quél.
Systematik: Basidiomycota > Russulales > Russulaceae
Deutscher Name: Schild-Milchling
Vorkommen:
Sehr selten in Mooren und feuchten Gebüschen, nahezu stets unter Weiden (Salix).
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Band 1a (Karte 498), überall selten.
Vorkommen am Ammersee:
Selten.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3 bis 5 cm breit, gewölbt bis gebuckelt, alt flach bis niedergedrückt und nur jung am Rand auf ca. 1 mm Breite flaumig, feucht stark schleimig, trocken weißlich bereift, dünnfleischig, milchweiß, gegen die Mitte blass gelb, seltener auch zitronfarben und mitunter kleinfleckig, an Druckstellen lilagrau werdend.
Lamellen weißblass, bei Berührung lila fleckend.
Stiel 3 bis 8 cm lang und 5 bis 10 mm dick, zylindrisch, schwach aderig, mitunter hohl werdend, silbrig bereift, an Druckstellen lilagrau.
Fleisch milchweiß, im Schnitt rasch lila anlaufend, mit schwachem Obstgeruch, ähnlich Stachelbeerkompott.
Milch weiß, auch ohne Fleisch langsam lila anlaufend, zunächst mild, nach einer Minute recht bitter bis brennend scharf.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7,5-9 x 6,2-7(-8) µm, fast kugelig bis breit elliptisch, mit mäßig dicken, bis 0,7 µm hohen, mitunter zu einem unvollständigen Netz verbundenen Graten.
Basidien fast keulig, 4-sporig, 43-55 x 9,5-11 µm.
Zystiden etwas spindelig mit verschmälert-stumpfer, etwas moniliformer Spitze.
Bemerkungen:
Es gibt ähnliche Arten im Hochgebirge unter Zwergweiden,die aber größere Sporen besitzen. Lactarius repraesentaneus ist wesentlich größer, hat einen grob zottigen Rand und wächst im Fichtenwald.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: 2
Quelle / Literatur:
Basso, Fungi Europaei, Bd. 7, Lactarius, S. 221ff.;
Heilmann-Clausen et al., The Genus Lactarius, S. 96f.;
Laber, Beih. Z. Mykol. 11, S. 83f.;
Laber/Laber, Z. Pilzk., Bd. 43, S. 75f.;
Neuhoff, Die Milchlinge, S. 113ff.