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Inonotus radiatus (Sowerby : Fr.) P. Karst. 1881

Synonyme: Polyporus radiatus Sowerby , Polystictus radiatus (Sowerby : Fr.) Cooke

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Hymenochaetaceae

Deutscher Name: Erlen-Schillerporling

Vorkommen:
Ziemlich häufig an Erle (Alnus), selten auch an Birke (Betula), Haselnuss (Corylus avellana) und Hainbuche (Carpinus betulus), meist an noch stehenden Stämmen, die bereits in lebendem Zustand infiziert wurden und, von einer intensiven Weißfäule befallen, rasch absterben. Die Art ist überall häufig, wo Erlen vorkommen und bildet mitunter meterhohe Rasen an Stämmen, die während der Wachstumsphase wegen ihrer intensiven Färbung kaum zu übersehen sind.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 185 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper 3 bis 7 cm breit und ebenso weit vom Holz abstehend, einjährig, meist in dachziegeligen Reihen, Einzelhüte anfangs als rundliche und stumpfkantige, leuchtend löwengelb samtige Knollen erscheinend und braune Guttationstropfen ausscheidend, dann halbkreisförmig und verflachend mit dünner, scharfer Kante, an der Ansatzstelle bis 2 cm dick. Oberseite zunehmend verkahlend und rotbraun werdend, dabei etwas faserig und alt auch radial runzelig, aber niemals gezont, alt braunschwarz.
Poren in stets nur einer bis ca. 1 cm dicken Schicht, in der Aufsicht grau- bis olivbräunlich, mit Schräglicht auffallend silberweiß schimmernd, oft unregelmäßig gestuft und Poren dabei seitlich aufgeschlitzt, ziemlich englöcherig.
Trama dunkel rotbraun, faserig und bei noch lebenden Fruchtkörpern ziemlich weich und safthaltig, oft von Insektenlarven befallen und nach dem Absterben der Fruchtkörper zäh und rissig werdend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 4,5-5,5 c 3,5-4,5 µm breit elliptisch, glatt, schwach gelblich, nicht amyloid.
Basidien 4-sporig, am Grund ohne Schnallen.
Setae an den Röhrenwänden braun, dickwandig, gegen das Ende verjüngt, 15 bis 40 µm lang, zum Teil hakenförmig gebogen.
Hyphensystem monomitisch, Septen ohne Schnallen.

Bemerkungen:
Die Fruchtkörper erscheinen erst ab September, sind innerhalb weniger Wochen ausgewachsen und sterben bald wieder ab. An totem Holz verschwindet der Pilz bereits nach kurzer Zeit.
Ähnliche Arten: Inonotus nodulosus unterscheidet sich durch kleinere, stumpfkantige und dick kissenförmige Hüte und wächst fast ausschließlich an Rotbuchen (Fagus sylvatica). Inonotus cuticularis ist sehr selten und bildet noch größere Hüte.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 2, Nr. 307.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch