Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Inocybaceae
Deutscher Name: Schuppenstieliger Risspilz
Vorkommen:
Vorwiegend im Herbst auf feuchten, humosen, oft ruderal beeinflussten Stellen entlang von Forstwegen in Nadelwäldern, mitunter sehr gesellig, in den Alpen bis 1300 m, in den Kalkgebieten ziemlich verbreitet.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Band 1b (Karte 1446), in Deutschland in einigen Mittelgebirgen und im Süden gebietsweise häufig, in Bayern im Tertiärhügelland und weitgehend in den ostbayerischen Grenzgebirgen fehlend, sonst meist zerstreut.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 25 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 6 cm breit und 10-15 mm hoch, jung gewölbt mit gerundetem Scheitel, bald flach bis leicht trichterig, selten auch leicht gebuckelt, Rand jung eingebogen und mit ockerlicher, wolliger Cortina behangen, dann abstehend bis leicht hochgebogen, wenig einreißend, anfangs ockerlich bis lehmfarben, dann hellbraun mit etwas dunkler bleibendem Scheitel, zuerst grob filzig bis faserig, alt zunehmend schülferig bis kleinschuppig aufbrechend.
Lamellen normal entfernt, 6-8 mm breit, um den Stiel mit einem Zahn herablaufend, jung lehmfarbig, alt bräunlich mit hellerer, jung ebener, dann schwach welliger, deutlich bewimperter Schneide.
Stiel 5-7 cm lang und 6-12 mm dick, walzlich-zylindrisch, oberwärts oft etwas hohl, kaum länger als der Hut breit, an der Spitze oft leicht verdickt, am Grund mitunter schwach zugespitzt, auf gelblich-ockerlichem, dem Hut gleichfarbigem Grund oben kahl mit lockerer, ringartiger Velumzone, abwärts bräunlich schuppig bis leicht sparrig.
Fleisch im Hut schmutzig gelblich, bis 3 mm dick, im Stiel faserig mit staubartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-12 x 5,5-6,6 µm.
Basidien 4-sporig.
Cheilozystiden 20-30 x 10-12 µm, reichlich gegliedert, dünnwandig, keulig, ohne Kristalle.
Bemerkungen:
Die Art gleicht habituell eher einem Schüppling der Gattung Pholiota und lässt sich anhand des schuppigen Stiels schon im Gelände erkennen.
Der Häutigberingte Risspilz ist ein Charakterpilz frischer Erdaufschüttungen in Gebirgswäldern und in unserer Gegend vorwiegend in höheren Lagen, aber auch im Tiefland und mitunter in sehr großer Zahl zwischen Erdreich an frisch geschütteten Forststraßen zu finden. Häufig haften Teile des Erdreichs auf dem Hut ("terrigena" = der aus der Erde Geborene).
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Stangl, Die Gattung Inocybe in Bayern, Hoppea, Bd. 46, S. 48.