Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Inocybaceae
Deutscher Name: Blattwanzen-Risspilz
Vorkommen:
Im Sommer und Herbst unter Laubbäumen auf humosem Boden, vorwiegend bei Buchen (Fagus sylvatica), Ahorn (Acer) und Eschen (Fraxinus excelsior), auch in Flussauen. Die Art ist wenig bekannt, wohl aber an geeigneten Stellen weiter verbreitet.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 1421), in den westlichen Bundesländern sehr selten.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 4 cm breit und 18 mm hoch, jung kegelig gewölbt mit vorgezogenem Scheitel und eingebogenem, von der weißlichen Cortina behangenem Rand, dann zunehmend flach, gewölbt bis geschweift bis fast scheibenförmig mit gerundetem bis warzigem Buckel, Rand breit abwärts gebogen bis abstehend, jung strohfarben bis blass ockerlich, am Scheitel mit weißlichen Velumspuren, sehr dicht fein faserig, fast glatt, gegen den Saum auch deutlicher faserig, bis 2,5 mm dick.
Lamellen etwas dichtstehend, bis 6 mm breit, um den Stiel tief ausgebuchtet und halb angewachsen, jung weißlich, alt blass beige bis graubraun, mit ebener, bewimperter Schneide.
Stiel bis 45 mm lang und 4-5 mm dick, zylindrisch, gegen den knolligen Grund leicht konisch verdickt, jung zart strohblass, alt ockerlich, sehr fein faserig.
Fleisch im Hut und in der Stielknolle weißlich, im Stiel holzfarbig, mit deutlichem Blattwanzengeruch wie Lactarius quietus.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen meist 8-10 x 4-5 µm, elliptisch bis leicht bohnenförmig.
Basidien 4-sporig.
Cheilozystiden 30-45 x 11-17 µm, mitunter gegliedert, keulig, dünnwandig, ohne Kristalle.
Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten der durch glatte Sporen und fehlende Kristallzystiden und radialfaserigen Hut gekennzeichneten Sektion Rimosae durch nicht rötendes Fleisch, knolligen, aber nicht gerandeten Stielgrund und den starken Geruch nach Blattwanzen wie Lactarius quietus unterschieden.
Inocybe cookei ist ähnlich, hat aber meist einen gerandet-knolligen Stiel und riecht mehr honigartig.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Stangl, Die Gattung Inocybe in Bayern, Hoppea, Bd. 46, S. 74.