Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Inocybaceae
Deutscher Name: Erdblättriger Risspilz
Vorkommen:
Meist scharenweise in Laub- und Nadelwäldern, vorwiegend entlang von Waldwegen und Straßen, aber auch zwischen Moos und Nadeln, eine der häufigsten, aber auch giftigsten Risspilze.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Band 1b (Karte 1354), in den westlichen Bundesländern mit Ausnahme der norddeutschen Tiefebene wohl häufig und in den gut kartierten Gebieten nirgends fehlend.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 432 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut meist 1-3 cm breit, jung eiförmig, dann kegelig-glockig bis flach mit kleinem, rundlichem Buckel, rein weiß bis blass strohgelb, gelegentlich auch schön lila, vom Scheitel gegen den Rand sehr fein seidig gestreift.
Lamellen jung weiß, bald tongrau, dichtstehend und um den Stiel etwas ausgebuchtet mit hell flockiger Schneide.
Stiel bis 5 cm lang und 3 bis 6 mm dick, lang und schlank, stets rein weiß und an der Spitze mehlig bereift, am Grund nicht knollig.
Fleisch: Weiß, mit deutlichem, an frischen Hefeteig erinnerndem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 8-10,5 x 4,5-6 µm, breitelliptisch.
Basidien 4-sporig.
Cheilozystiden 45-70 x 14-20 µm, schlank, in der Mitte etwas keulig, dickwandig und mit Kristallen.
Bemerkungen:
Der Seiden-Risspilz ist die einzige Risspilzart, deren Hut violett gefärbt sein kann. Diese Form wird als var. lilacina bezeichnet. Die var. lateritia unterscheidet sich durch leicht rötendes Fleisch, wird aber in der Funga Nordica zu Inocybe whitei gezogen.
Enthält in hoher Dosierung das Pilzgift Muskarin und kann in größeren Mengen genossen zu schweren Vergiftungen führen. Von ähnlichen glattsporigen Arten mit Cortina und Kristallzystiden durch den weißlichen, nicht rötenden Hut, graue Lamellen und den spermatischen Geruch unterschieden.
Ähnliche Arten: Inocybe whitei ist etwas kräftiger und verfärbt an Hut und Stiel orangerötlich.
Inocybe sambucina ist kräftiger und wächst in sandigen Kiefernwäldern.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Jacobsson in Funga Nordica, 1. Aufl., S. 663f.;
Stangl, Die Gattung Inocybe in Bayern, Hoppea, Bd. 46, S. 126.