Synonyme: Inocybe bongardii var. cervicolor (Pers.) R. Heim , Inocybe brunneovillosa (Jungh. : Fr.) Dörfelt & Zschiesch.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Inocybaceae
Deutscher Name: Hirschbrauner Risspilz
Vorkommen:
Vorwiegend in Nadelwäldern auf Kalkboden und daher gerne in der Nähe von Forstwegen, auch in Fichtenparzellen auf ehemaligen Auwaldböden, weit verbreitet und in den Alpen bis 1780 m Höhe ansteigend.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b, (Karte 1317), in den gut kartierten Gebieten häufig, in Bayern bei Regensburg, Passau und vor allem im Raum um Augsburg und München, auch in den Alpen verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 50 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 35-50 mm breit und bis 15 mm hoch, jung kegelig gewölbt bis eichelförmig mit etwas vorgewölbtem Scheitel und eingebogenem Rand, alt flach gewölbt, selten fast flach, stets gebuckelt und mit zart bräunlicher Cortina, alt abstehend bis etwas herabgebogen, kurz einreißend, jung blass bräunlich, alt satt lederbraun, Randzone leicht rotbräunlich oder schwach rötend, am Scheitel stark filzig, gegen den Rand zunehmend faserig bis klein faserschuppig oder grob faserig, Fasern etwas dunkler als der Hut.
Lamellen normal entfernt, bis 6 mm breit, um den Stiel etwas ausgebuchtet, jung sehr hell, fast weißlich, bis beige, alt hell- bis schmutzigbraun, mitunter rostfarben mit stark welliger, weißlich bewimperter Schneide.
Stiel bis 6 cm lang und 3-5 mm dick, zylindrisch, gegen den Grund oft verschmälert, beige- bis hellbraun, Basis etwas rötend, frisch weißlich mehlig, abwärts faserig bis leicht spinnwebig.
Fleisch im Hut bis 2,5 mm dick, weißlich bis holzfarben, schwach rötend, im Stiel heller, gegen den Grund bräunlich, mit staubigem, muffigem, mitunter beim Eintrocknen auch leicht pelargoniumartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 10-15 x 6,5-8 µm, elliptisch bis leicht bohnenförmig, glatt.
Basidien 4-sporig.
Cheilozystiden 35-50 x 8-14 µm, dünnwandig, schmal keulig bis fast zylindrisch.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Inocybe geraniodora mit starkem Pelargonium-Geruch ist sehr ähnlich und kommt fast nur in den Alpen vor. Inocybe bongardii ist kräftiger und riecht stark süßlich-fruchtartig.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Konrad & Maublanc, Icones Selectae Fungorum, Tf. 88;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 114 F;
Michael-Hennig- Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. 4, S. 232;
Stangl, Die Gattung Inocybe in Bayern, Hoppea, Bd. 46, S. 58.