Synonyme: Inocybe deducta (Britzelm.) Sacc. , Inocybe jurana (Pat.) Sacc. , Inocybe rhodiola Bres.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Inocybaceae
Deutscher Name: Weinroter Risspilz
Vorkommen:
Von Juni bis September vorwiegend auf feuchten Kalkböden unter Laubbäumen, in Wäldern und Parkanlagen mitunter in großer Zahl auftretend, oft auch in Gruppen, gerne an feuchten Stellen zwischen Gras.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 1302), in den westlichen Bundesländern in den gut kartierten Gebieten weit verbreitet.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet.
In unserer Datenbank gibt es 42 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 65, selten bis 100 mm breit und 20 mm hoch, jung steil konisch, dann gewölbt, auch eiförmig, dann zunehmend ausgebreitet bis flach gewölbt, oft verbogen, jung auf beige bis fast weißem Grund zart weinrötlich überfasert, alt dunkel wein- bis braunrot, seltener auch kupferfarben, mitunter wie angebrannt und schwarzbraun, am Scheitel anfangs glatt mit faserigem Rand, später würfelartig schuppig und zunehmend büschelig-faserig bis grobfaserig oder auch schuppig aufbrechend, am Rand einreißend.
Lamellen normal entfernt, jung auch dichter, alt eher entfernt stehend, mitunter gegabelt, bis 7 mm breit, jung blass beige bis holzfarben, alt ockerbraun bis braunrot, oft weinrötlich überhaucht oder etwas olivstichig mit grob welliger, weiß bewimperter Schneide.
Stiel bis 6 cm lang und 15 mm dick, zylindrisch oder gegen den Grund verschmälert, oft flachgedrückt, gelegentlich etwas rillig, weißlich bis blass beige, vom Grund an zunehmend weinrötlich verfärbend, an der Spitze etwas flockig, Basis faserig.
Fleisch im Hut weißlich bis wässrig weinrötlich, bis 3 mm dick, im Stiel weißlich, in der unteren Hälfte weinrötlich verfärbend, mit säuerlichem, obstartigem, oft recht schwachem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 9-13(-17) x 6-7,5 (-9) µm, oft leicht bohnenförmig, glatt.
Basidien 4-sporig.
Cheilozystiden 30-48 x 10-18 µm, teilweise gegliedert, am Grund mit Schnallen, dickwandig, zylindrisch bis schlank keulig.
Bemerkungen:
Nach Stijve et al. enthält diese recht nahe mit dem sehr giftigen Ziegelroten Risspilz (Inocybe erubescens) verwandte Art kein Muskarin.
Von ähnlichen Arten der durch glatte Sporen und fehlende Kristallzystiden und radialfaserigen Hut gekennzeichneten Sektion Rimosae durch die großen, jung weinroten und im Schnitt weinrot anlaufenden Fruchtkörper unterschieden.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Boudier, Icones Mycologicae, Tf. 121;
Bresadola, Iconographia Mycologica, Tf. 724, 725;
Konrad & Maublanc, Icones Selectae Fungorum, Tf. 85;
Lange, Flora Agaricina Danica, Tf. 117E, F;
Michael-Hennig- Kreisel, Handbuch für Pilzfreunde, Bd. 4, S. 234;
Stangl, Die Gattung Inocybe in Bayern, Hoppea, Bd. 46, S. 60;
Stijve et al., Persoonia 12, S. 469.