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Hypomyces chrysospermus Tul. 1860

Synonyme: Apiocrea chrysosperma (Tul. & C. Tul.) Syd. & P. Syd. , Sepedonium chrysospermum (Bull. : Fr.) Link Anamorphe, Sepedonium mycophilum (Pers.) Nees Anamorphe

Systematik: Fungi > Hypocreales > Hypocreaceae

Deutscher Name: Goldschimmel

Vorkommen:
Auf alten Pilzfruchtkörpern der Gattung Boletus, besonders an Boletus edulis (Fichten-Steinpilz).

Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich verbreitet und in manchen Jahren häufig, jedoch unterkartiert.
In unserer Datenbank gibt es 8 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Stroma hyphig, während der perithezialen Phase in einem goldgelben, mehlartigen Belag aufgelöst, kugelig. Perithezien ca. 0,5 mm im Durchmesser, eiförmig bis fast kugelig, teilweise eingesenkt, hyalin bis goldgelb.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
(vital): Asci zylindrisch, achtsporig, 120-200 x 10 µm. Sporen schräg uniseriat, zweizellig, eine Zelle größer als die andere, 21-30 x 5-6 µm.
Peridie ca. 30 µm dick, einheitlich textura prismatica, Zellen 10-20 x 4-6 µm, dünnwandig, leicht einfallend.

Bemerkungen:
Das Konidienstadium ist im Herbst ziemlich häufig an Arten der Boletaceae zu finden, welche durch den Parasit völlig zerstört werden. Der Fruchtkörper entwickelt sich mittels eines übermäßig großen und dicken Stieles mit einem sehr kleinen Hutteil. Von der Stielbasis beginnend wird der Fruchtkörper durch ein gelbliches, hyphenartiges Geflecht überzogen. Alte, mumifizierte Fruchtkörper können dann die beschriebenen Perithezien aufweisen, was aber recht selten vorkommt.

Röhrlings-Fruchtkörper, die auch nur ansatzweise vom Goldschimmel befallen sind, sind wegen der Mykotoxine nicht mehr zum Verzehr geeignet!

Autor: Björn Wergen

Quelle / Literatur:
Munk 1966: Danish Pyrenomycetes, p. 70f.