Synonyme: Naematoloma subericaeum (Pers. : Fr.) Singer , Psilocybe dichroa (P. Karst.) Sacc. ss. J.E. Lange, Psilocybe subericaea (Pers. : Fr.) Sacc.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Strophariaceae
Deutscher Name: Teichrand-Schwefelkopf
Vorkommen:
Auf sehr nassen schlammigen Böden, z. B. im Schlamm austrocknender Stehgewässer (Teichränder), in permanent nassen, schlammigen Moorflächen, auch dann gern in Gewässernähe, zudem aus Salzmarschen bekannt. Sehr selten.
Vorkommen am Ammersee:
Nur ein Fundpunkt am Nordufer des Deutensees, offene Moorfläche, mit Sphagnum, teils offenem Boden. Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut bis 4 cm im Durchmesser,konvex, halbkugelig bis glockig, mit flachem Buckel, später etwas ausgebreitet mit eingeschlagenem Hutrand, Hutrand feucht kurz gerieft. Hut jung gelblich honigbraun, später rötlich braun bis kastanienbraun,alt am Hutrand oftmals mit weißer Inkrustation (fehlt bei jungen Fruchtkörpern meist), stark hygrophan, abgetrocknet blass ockerlich bis beige.
Lamellen gerade bis ausgebuchtet angewachsen, zunächst sehr blass, weißlich-creme, später graubeige, schließlich schmutzig graubraun-violettlich bis purpurschwarz.
Stiel kräftig, zylindrisch, häufig verbogen, mit etwas verdickter Stielbasis, bis 7 x 0,7(-1) cm, an der Spitze fein bereift, unterhalb der Cortina mit feinen Velumflocken, jung creme bis blass gelblich, alt zur Basis schmutzig- bis tief rostbraun, später gesamter Stiel dunkel rostbraun. Stielbasis kurz wurzelartig im Substrat eingesenkt, mit deutlichen, cremefarbigen Rhizomorphen.
Geruch unangenehm, Geschmack mild.
Sporenpulver violettgrau
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen ellispoid bis eiförmig, 7-9 x 4-5 µm, mit kleinem Keimporus, inamyloid, im Mikroskop violettbraun erscheinend.
Basidien 25-30 x 7-9 µm, viersporig, mit Basalschnalle.
Pleurozystiden selten, flaschenförmig, variabel geformt, als Chrysozystiden ausgeprägt, 25-45 x 8-12 µm.
Cheilozystiden wie Pleurozystiden, aber zahlreich und ohne gelben Inhalt.
Schnallen vorhanden.
Bemerkungen:
Die Gattungszuordnung fällt beim ersten Anblick schwer, da es sich auch um einen stattlichen Vertreter der Gattung Psilocybe handeln könnte. Die, wenngleich nur vereinzelt auftretenden Chrysozystiden führen aber direkt ur Gattung Hypholoma. Die anderen, in Mooren wachsenden Schwefelköpfe haben aber viel dünnere Stiele und entsprechend kleinere Fruchtkörper. Für die sichere Bestimmung sind aber die Mikromerkmale zu prüfen.
Autor: Dr. Christoph Hahn
Rote Liste: G
Quelle / Literatur:
Kasparek F. (1998): Teichrand-Schwefelkopf, Hypholoma subericaeum. Der Tintling 10(2/1998), Portrait Nr. 5 (ohne Seitenzahl, vordere Umschlagseiten).
Knudsen H., Lange C., Knutsson T. (2008): Agaricus. – In: Knudsen, H. & Vesterholt, J. (eds.): Funga Nordica, 519-530.
Ludwig, E. (2001): Pilzkompendium Band 1.