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Hyphoderma terricolum (Burt) Gilb. & Mart.

Synonyme: Conohypha terricola (Burt) Jülich

Systematik: Basidiomycota > Polyporales > Meruliaceae

Deutscher Name:

Vorkommen:
An Nadelholzästen, selten aber auch in der Streu wachsend (Name!). Aufgrund der möglichen Verwechslung mit Hyphoderma albocremeum ist die Häufigkeit dieser Art nicht genau festzulagen. Sie dürfte aber sehr selten sein.

Vorkommen am Ammersee:
Bislang nur ein Nachweis dieser nur von wenigen Spezialisten gesammelten Gruppe.
In unserer Datenbank gibt es 1 Fundmeldung.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat, am Substrat angewachsen, dünn bis mäßig dick, wachsig bis membranös, glatt, weiß bis creme, trocken hell ockerlich. Reife Fruchtkörper unter der Lupe teils mit winzigen, bräunlichen Flecken (Exsudate der Zystiden). Fruchtkörperrand ausdünnend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hyphensystem monomitisch, überall mit Schnallen, Subiculumshyphen 3-5 µm im Durchmesser, in dünner Schicht parallel zum Substrat verlaufend. Subhymeniale Hyphen auffallend kurzzellig, deutlich breiter, bis 13 µm im Durchmesser, sich häufig verzweigend und recht streng senkrecht zum Substrat verlaufend.
Zystiden zylindrisch bis fast flaschenförmig, teils auch spitz zulaufend, dünnwandig, 40-70 x 5-10 µm, apikal mit harzigen, gelblichen bis bräunlichen Ausscheidungen.
Basidien viersporig, zylindrisch, aber auch mit medianer Einschnürung, 25-35 x 5-8 µm.
Sporen ellipsoid, relativ kurz für die Gattung, 6,5-8(-9) x 4,5-5,5(-6) µm.

Bemerkungen:
Hyphoderma terricola wird häufig mit Hyphoderma albocremeum synonymisiert. Letzterer Name ist aber älter und hätte dann Priorität. Letzten Endes unterscheiden sich die beiden Arten wohl nur anhand der Cystiden, die bei H. albocremeum komplett fehlen. Würde man die Stetigkeit von Cystiden anzweifeln, bleibt kein weiteres Trennmerkmal übrig. Grosse-Brauckmann (1987) diskutiert diesen Befund und zeigt, dass bei einigen Aufsammlungen, die als H. albocremeum bestimmt wurden, doch vereinzelt Zystiden gefunden werden konnten, während dies beim Typus-Beleg nicht der Fall ist. Es stellt sich also die Frage, ob die beiden Arten nicht einfach Synonym sind. Aufgrund der eigentümlichen subhymenalien Hyphenstruktur werden beide Arten (bzw. wird „die Art“) auch in eine eigene Gattung, Conohypha, gestellt.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Grosse-Brauckmann H. (1987): Über einige seltene resupinate Basidiomyceten. Z. Mykol. 53(1): 81-92.