Vorkommen: Verbreitet in Eschenbeständen (z. B. Auen an Gewässerrändern). Gesellig und oft rasig bis Massenhaft auf feucht liegenden, vorjährigen Blattstielen von Eschen (Fraxinus excelsior), von Juni-November. Der Pilz wurde in Deutschland erstmals 2007 entdeckt und hat sich seither bis in die hintersten Alpentäler (z. B. im NP Berchtesgaden) verbreitet.
Vorkommen am Ammersee: Seit den ersten Fundmeldungen 2008 immer häufiger und sehr weit verbreitet und bekannt als Eschentriebsterben.
In unserer Datenbank gibt es 11 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale: Fruchtkörper (Apothezien) 1,5-5 mm breit, becher- bis flach schüssel- oder tellerförmig, deutlich gestielt. Fruchtschicht glatt, cremeweiß, Außenseite und Stiel ebenso. Stiel 0,8-1,5 x 0,5-1 mm.
Bemerkungen: Bis ca. 2010 wurde das Weiße Stängelbecherchen (Hymenoscyphus albidus) für die Hauptfruchtform von Chalara fraxinea gehalten. Chalara fraxinea lebt als Parasit in den Geweben der Blätter, Triebe und verholzten Jungtrieben von Eschen und führt seit ca. 2006 zum vermehrten Absterben von Eschen aller Altersklassen. Diese als Erreger des Eschentriebsterbens bekannt gewordene Anamorphe konnte dann jedoch dem hier beschriebenen, sehr ähnlichen Hymenoscyphus pseudoalbidus zugeordnet werden das makroskopisch nicht unterscheidbar ist. Eine Unterscheidung ist nur mikroskopisch anhand der Schläuche (Ascusbasis hat Haken, siehe Mikrozeichnung unten) bzw. molekularbiologisch möglich. Eine ausführliche Darstellung von H.-O. Baral befindet sich bei den Abbildungen zu H. albidus. Die Merkmale stammen aus den unten zitierten Quellen.
Quelle / Literatur: Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 1, Nr. 181, Hymenoscyphus albidus. H.-O. Baral IN VIVO VERITAS (DVD). www.eschentriebsterben.org