Synonyme: Helotium albidum (Roberge ex Gillet) Pat. , Helotium robergei Dennis
Systematik: Ascomycota > Helotiales > Helotiaceae
Deutscher Name: Weisses Stengelbecherchen
Vorkommen:
Verbreitet in Eschenbeständen (z. B. Auen an Gewässerrändern). Gesellig und oft rasig auf feucht liegenden, vorjährigen Blattstielen von Eschen (Fraxinus excelsior), von Juni-Oktober.
Vorkommen am Ammersee:
Vermutlich häufiger, als es die wenigen Fundmeldungen suggerieren.
In unserer Datenbank gibt es 5 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper (Apothezien) 1,5-5 mm breit, becher- bis flach schüssel- oder tellerförmig, deutlich gestielt.
Fruchtschicht glatt, cremeweiß, Außenseite und Stiel ebenso.
Stiel 0,8-1,5 x 0,5-1 mm.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Schläuche (Asci) vital 91-102 x 10-11,2 µm, Basis ohne Haken, IKI + (Ascusspitze verfärbt mit Jodreagens).
Sporen vital 14,5-18,5 x 4-5 µm, unregelmäßig elliptisch, fusiform, glatt, farblos, mit mehreren Öltropfen (multiguttulat), mitunter einfach septiert.
Paraphysen fädig, septiert.
Bemerkungen:
Bis ca. 2010 wurde das Weiße Stängelbecherchen für die Hauptfruchtform von Chalara fraxinea gehalten. Diese als Erreger des Eschentriebsterbens bekannt gewordene Anamorphe konnte dann jedoch dem sehr ähnlichen Hymenoscyphus pseudoalbidus zugeordnet werden das makroskopisch nicht unterscheidbar ist. Es verursacht das inzwischen weit verbreitete Eschentriebsterben (siehe dort) und ist deutlich häufiger. Zahlreiche weitere ähnlich aussehende Hymenoscyphus-Arten besiedeln andere Substrate.
Eine ausführliche Darstellung von H.-O. Baral befindet sich bei den Abbildungen.
Die Merkmale stammen aus den unten zitierten Quellen.
Autor: Peter Karasch
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 1, Nr. 181.
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