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Hymenochaete carpatica Pilát 1930

Systematik: Basidiomycota > Hymenochaetales > Hymenochaetaceae

Deutscher Name: Bergahorn-Borstenscheibling

Vorkommen:
Ganzjährig, in den gemäßigten Breiten Europas von Frankreich bis in die Karpaten verbreitet, vorzugsweise an luftfeuchten Stellen und deshalb häufig an Gewässerrändern oder in Schluchtwäldern bzw. an Nordhängen im natürlichen Areal des Bergahorns.
Kommensalisch an Borkenschuppen von Acer, insbesondere an Bergahorn, aber auch an Spitzahorn, hierbei meist die Innenseiten der sich ablösenden Schuppen besiedelnd. An Bergahorn sehr häufig und weit verbreitet und bei gezielter Suche schnell auffindbar, jedoch meist übersehen.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und ganzjährig in luftfeuchten Beständen (Schluchten, Gewässerränder) mit Bergahorn auffindbar.
In unserer Datenbank gibt es 10 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Fruchtkörper resupinat bis (bei sehr üppigen Fruchtkörpern, die auf der Außenseite von Borkenschuppen lebender Ahornbäume wachsen) effuso-reflex, Oberfläche schmutzig grau-rostfarben typisch mosaikartig einreißend, unter der Lupe fein schwarzborstig (Setae), Fruchtkörper bis über 5 cm im Durchmesser erreichend.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen farblos-hyalin, 5,5-6,5 x 3-3,5(-4) µm, ellipsoid bis breit zylindrisch.
Basidien 15-25 x 4-5 µm, ohne Basalschnalle.
Setae 60-90(-140) x 3-4 µm.

Bemerkungen:
Pilát (1930) beschrieb diese Art allerdings von Spitzahorn und zwar von der Außenseite der Borkenschuppen. Möchte man diese Art jedoch gezielt auffinden, so findet man sie praktisch an jedem alten Bergahorn an der Innenseite der Schuppen. In besonders luftfeuchten, insbesondere dauerhaft luftfeuchten Habitaten findet man die Borstenscheibe aber eben auch an der Außenseite und dann bisweilen sogar mit angedeuteten Hutkanten. Auch an Spitzahorn kann man dann fündig werden, während dieser an trockeneren Standorten gemieden wird. Vermutlich reicht das luftfeuchte Kleinklima unter Bergahornschuppen meist für eine Fruktifikation aus, während auf der Außenseite die Bedingungen nur in extrem luftfeuchten Habitaten passend sind.

Autor: Dr. Christoph Hahn

Quelle / Literatur:
Krieglsteiner G.J, Hrsg. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.
Pilát A. (1930): Monographie der europäischen Stereaceen. Hedwigia 70: 10-132.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch
  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Peter Karasch