Synonyme: Hygrophorus nemoreus var. gracilis Bon
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Hygrophoraceae
Deutscher Name: Waldschneckling
Vorkommen:
Einzeln oder in kleinen, nur wenige Fruchtkörper umfassenden Gruppen in Laubwäldern unter Eichen (Quercus) und Edelkastanien (Castanea sativa), seltener auch in reinen Rotbuchenwäldern, meist auf kalkhaltigem Boden.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 1269), in den westlichen Bundesländern zerstreut bis selten, in Bayern in weiten Gebieten, so in den Silikatgebirgen Ostbayerns, im Tertiärhügelland und im gesamten Alpenraum nicht nachgewiesen, im Jungmoränengebiet zwischen Iller und Salzach sehr zerstreut.
Vorkommen am Ammersee:
Zerstreut.
In unserer Datenbank gibt es 42 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4-10 cm breit, jung halbkugelig, bald flach mit schwachem Buckel, alt auch etwas eingedrückt,
jung flaumig, bald kahl und schwach einreißend, mitunter auch fein körnig oder etwas netzig,
gelegentlich mit einer konzentrischen Zone, allenfalls jung oder bei Regen etwas schmierig, sonst stets trocken, fleischrötlich bis orangebraun oder semmelorange mit hellerem bis weißlichem, am Saum eingerolltem Rand, im Kern dickfleischig.
Lamellen jung creme, alt auch mit lachsfarbenem Ton, schmal, ziemlich entfernt, am Hutrand mit bis 12 Lamellen pro cm, am Stiel gerade angewachsen bis herablaufend, meist nur mit 1 Zwischenlamelle, Schneide glatt.
Stiel 5-9 cm lang und 8-14 mm dick, zylindrisch mit etwas zuspitzendem oder verbogenem Grund, jung weiß, dann gelblich bis ockerlich, auf ganzer Länge fein weiß bis gelblich faserflockig.
Fleisch weiß, unter der Huthaut orangebräunlich, im Stiel fest, im Hut ziemlich brüchig, mit schwach mehlartigem Geruch und Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,5-7,7 x 4-5 µm, elliptisch, farblos und glatt, mit Tropfen.
Sporenstaub weiß.
Basidien lang und schlank, bis 40 x 6,5 µm, Sterigmen bis 6 µm lang.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Wiesen-Ellerling (Camarophyllus pratensis) sieht recht ähnlich aus, wächst aber auf Wiesen und hat breitere Sporen sowie eine irreguläre Lamellentrama. Der Trockene Schneckling (Hygrophorus penarius) ist wesentlich blasser gefärbt, alle übrigen ähnlich aussehenden Schnecklinge haben einen deutlich schmierigen Hut.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: V
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 121;
Bresinsky, Regensb. Mykol. Schr., Bd. 15, S. 199f.;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 109.26.