Synonyme: Limacium eburneum (Bull. : Fr.) P. Kumm.
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Hygrophoraceae
Deutscher Name: Elfenbeinschneckling
Vorkommen:
Verbreitet in Rotbuchenwäldern auf Kalk, auf bodensauerem Untergrund und über Silikat fehlend. Einzeln oder ausgedehnte Kolonien bildend, mitunter mehr oder weniger büschelig, aber die einzelnen Stiel am Grund nicht miteinander verwachsen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 1256), in den gut kartierten Gebieten Bayerns geschlossen verbreitet, nur im Tertiärhügelland und in den ostbayerischen Silikatgebirgen anscheinend sehr selten.
Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 538 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 3-9 cm breit werdend, jung halbkugelig-kegelig, später unregelmäßig verflacht, konvex, alt wellig verbogen mit aufgebogenem Rand und vertieftem Scheitel, stark schleimig-klebrig, glänzend, trocken fettig, seidenmatt, jung rein weiß, später am Scheitel auch blass cremegelblich, mit KOH gelblich-ockerlich verfärbend, Rand jung eingerollt und leicht filzig, alt auch schwach gerippt.
Lamellen weiß bis blass creme, breit, entfernt, am Stiel breit angewachsen oder etwas herablaufend, mit glatter Schneide.
Stiel 4-10 cm lang und 5-10 mm dick, zylindrisch mit leicht zuspitzendem, mitunter lang verbogen wurzelnder Basis, auf weißem, frisch blass orangefarben überhauchtem Grund längsfaserig, feucht dick schleimig oder klebrig, mit kleiiger und alt etwas gilbender Spitze, jung voll, später ausgestopft hohl.
Fleisch weiß, mit deutlichem Geruch nach Weidenbohrerraupen und mildem, fadem Geschmack.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,8-9,2 x 4,7-6,2 µm, elliptisch, farblos und glatt, ohne Tropfen.
Sporenstaub weißlich bis blass creme.
Chemische Reaktionen: KOH auf der Huthaut negativ, in der Stielbasis schwach gelblich, nach 36 Stunden orange.
Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Verfärbende Schneckling (Hygrophorus discoxanthus) kommt an den gleichen Standorten vor. Er unterscheidet sich durch jung rein weiße Stielbasis, schon jung etwas stärker cremefarbene und später orangebraun verfärbende Lamellen sowie mit KOH rasch orangebraun verfärbendes Fleisch. Die bei Breitenbach/Kränzlin außerdem angegebenen unterschiedlichen Gerüche der frischen Pilze eignen sich wohl nicht als Abgrenzungsmerkmal – beide Arten haben den typischen Geruch nach Weidenbohrerraupen.
Funde unter Eichen (Quercus) gehören nach Bresinsky vermutlich zu Hygrophorus quercetorum P.D. Orton.
Autor: Edmund Garnweidner
Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3. Nr. 111;
Bresinsky, Regensb. Mykol. Schr., Bd. 15, 2008, S. 176;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 109.11.