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Hygrophorus discoxanthus (Fr.) Rea 1908

Synonyme: Hygrophorus chrysaspis Métrod , Hygrophorus eburneus var. discoxanthus (Fr.) Krieglst.

Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Hygrophoraceae

Deutscher Name: Verfärbender Schneckling

Vorkommen:
In Laub- und Mischwäldern unter Rotbuchen (Fagus sylvatica), meist auf nährstoffreichen und kalkhaltigen Böden, auf sauerem und Silikatboden weitgehend fehlend, aber z. B. auf den lehmigen Altmoränen südlich von München ziemlich verbreitet.

Vorkommen am Ammersee:
Verbreitet und häufig.
In unserer Datenbank gibt es 212 Fundmeldungen.

Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 4 bis 10 cm breit werdend, jung glockig, halbkugelig bis kegelig, später konvex bis flach oder undeutlich und sehr breit gebuckelt, mitunter auch mit leicht vertieftem Scheitel, glatt, feucht schmierig-klebrig, trocken matt und fein filzig, jung weiß bis blass creme, dann vom Rand her zunehmend gilbend und rostbräunlich werdend, im Alter oft sehr dunkel bist fast schwarzbraun, am Exsikkat dunkelbraun, mit scharfem und oft etwas überstehendem Rand.
Lamellen jung cremeweiß, später gelbbräunlich, am Exsikkat und an sehr alten Fruchtkörpern mitunter sehr dunkel braun, breit und mäßig entfernt, gelegentlich anastomosierend, am Stiel breit angewachsen, alt auch herablaufend, mit glatter, vom Hutrand her rotbraun verfärbender Schneide.
Stiel 3-8 cm lang und 5-10 mm breit, zylindrisch mit zuspitzendem Grund, feucht schmierig, Spitze flockig oder mit kleinen Wassertröpfchen, sonst trocken und längsfaserig, weiß bis creme, alt zunehmend gilbend, jung voll, später hohl werdend.
Fleisch weiß, etwas durchwässert, langsam creme verfärbend, mit kräftigem Geruch nach Weidenbohrerraupen.

Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 7-9,5 x 4,4-5,8 µm, elliptisch, farblos und glatt, mit Tropfen.
Sporenstaub weißlich.
Chemische Reaktionen: Alle Teile des Fruchtkörpers, besonders die Stielbasis, verfärben mit 5% KOH rasch chromgelb bis orange.

Bemerkungen:
Ähnliche Arten: Der Elfenbein-Schneckling (Hygrophorus eburneus) ist im Jugendstadium im Gelände schwer abzugrenzen und wächst an den gleichen Standorten; er unterscheidet sich durch im Alter nicht verfärbendes Fleisch und frisch mit KOH fast unveränderliche Huthaut, eine frisch am Grund leicht gelbliche Stielbasis sowie jung rein weiße Lamellen. Breitenbach/Kränzlin geben auch leicht unterschiedliche Gerüche für die beiden Arten an, was in der Praxis aber nicht immer ohne Weiteres nachvollziehbar ist.

Autor: Edmund Garnweidner

Quelle / Literatur:
Breitenbach/Kränzlin, Pilze der Schweiz, Bd. 3, Nr. 110;
Bresinsky, Regensb. Mykol. Schr., Bd. 15, 2008, S. 178;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 109.10.

  • Makroskopische Ansicht

    Foto: Edmund Garnweidner