Synonyme: Hygrophorus marchii Bres. ss. NCL
Systematik: Basidiomycota > Agaricales > Hygrophoraceae
Deutscher Name: Bitterer Honig-Saftling
Vorkommen:
Selten auf montanen bis alpinen Wiesen bei Fichten (Picea abies), Erlen (Alnus) und in Borstgrasrasen.
Nach dem Atlas der Großpilze Deutschlands (West), Bd. 1b (Karte 1235), in den westlichen Bundesländern selten, in Bayern nur wenige Funde im oberen Maingebiet, zwischen Lech und Isar und in den Ammergauer Alpen.
Vorkommen am Ammersee:
Sehr selten.
In unserer Datenbank gibt es 14 Fundmeldungen.
Makroskopische Bestimmungsmerkmale:
Hut 15-50 mm breit, jung konvex bis konvex-glockig und lebhaft scharlach- bis granatrot mit blasser orangefarbenem bis orangegelbem Rand, später ausgebreitet, dann leicht schüsselförmig und schwach bis kräftig orange werdend, mit blasser orangefarbenem und undeutlich gerieftem Rand, etwas hygrophan und vom Scheitel her streifig ausblassend, zuletzt völlig blass cremeorange und oft mit einzelnen schorfigen Schüppchen am Scheitel.
Lamellen jung ausgebuchtet und breit angewachsen mit herablaufenden Zahn, ausgewachsen mehr oder weniger herablaufend, lachsorange mit blasser, gelblicher Schneide.
Stiel 2,5-5,5 cm lang und 2-5 mm dick, breit röhrig, jung wie der Hut gefärbt, alt mehr ocker- bis cadmiumgelb aufhellend, gegen den Grund leicht keulig oder mitunter schwach wurzelnd, alt oft längsfurchig.
Fleisch sehr blass cremegelblich, unter der Huthaut wie der Hut gefärbt, mit leicht süßlich-honigartigem Geruch.
Mikroskopische Bestimmungsmerkmale:
Sporen 6,5-7,2 x 3,7-4,8 µm, farblos und glatt, breit elliptisch mit deutlichem Apiculus.
Cheilozystiden fehlend.
Bemerkungen:
Von ähnlichen Arten mit trockenem Stiel und herablaufenden Lamellen durch mehr oder weniger kahlen, orange- bis scharlachroten, seidigen, nicht schuppigen Hut und süßlichen Geruch unterschieden. Die nächst verwandte Hygrocybe marchii hat einen leicht schmierigen, am Rand oft gekerbten Hut.
Autor: Edmund Garnweidner
Rote Liste: 2
Quelle / Literatur:
Boertmann, The Genus Hygrocybe, 1. Aufl., S. 92f.;
Bresadola, Iconographia Mycologica Nr. 343;
Candusso, Fungi Europaei, Bd. 6, Hygrophorus, S. 534ff;
Ludwig, Pilzkompendium, Bd. 3, Nr. 108.41.